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Gewalt gegen Polizei/VP - heute und gestern?

#1 von Abrafax75 ( gelöscht ) , 22.01.2010 21:19

Es ging gestern im Sächsischen Landtag um Gewalt gegen Polzeibeamte und Rettungsbeamte. Statistik allein in Sachsen: 4 Tötungsversuche, 241 Körperverletzungen, 907 Angriffe. Das Strafmaß soll deutlich erhöht werden.

http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2368756

Wieder so eine Sache, wo ich mich frage, wie war das früher? Hat es das aufgrund des riesigen Bedrohungspotentials des Staates weniger gegeben? Oder hat man nur nicht davon gehört? Als Schüler damals hatte ich nie mit der VP zu tun. Aber vor der Staatsmacht hatte man schon mehr Respekt als heute, denke ich. Die Ereignisse am Dresdner HBF 89 möchte ich hierbei mal außen vor lassen.

Wie seht ihr die Sache?


Abrafax75
zuletzt bearbeitet 22.01.2010 21:20 | Top

RE: Gewalt gegen Polizei/VP - heute und gestern?

#2 von Weinböhlaer , 22.01.2010 21:45

Gewaltanwendung bei Auseinandersetzungen ist allgemein gestiegen, da bleiben uniformierte Kräfte
auch nicht verschont.
Was ich viel schlimmer finde, die Hemmschwelle ist extrem gesunken.
Wir haben uns als Jugendliche auch gern mal geprügelt, wenn aber einer am Boden lag war Ende.
In der DDR waren wir auch relativ isoliert, bedingt durch den Zustrom vieler ethnischen Gruppen
nach Deutschland sieht das hier anders aus.
Es entwickelt sich hier eine Gangbildung, da setzt sich nun mal nur der Stärkere durch und die
Denkweise aus der ehemaligen Heimat wird mitgebracht.
Wenn ich an die Auseinandersetzungen zwischen Russland-Deutschen und Türken hier in der Region denke
wundert mich nichts mehr.
Den Einfluss der Gewaltvideos und Filme, der Gewaltvideospiele wollen wir nicht vergessen. Wie es
gemacht wird zeigen auch täglich die simplen Polizeifilme auf allen Sendern.

Also wem wundert die Entwicklung eigendlich noch

Jürgen

 
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RE: Gewalt gegen Polizei/VP - heute und gestern?

#3 von Bernie1078 , 23.01.2010 00:56

Zitat von Weinböhlaer
Also wem wundert die Entwicklung eigendlich noch


Mich nicht, man sieht es bei Erwachsenen und Kindern egal welche schichten ob arm oder reich.


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RE: Gewalt gegen Polizei/VP - heute und gestern?

#4 von michaka13 , 23.01.2010 07:43

Warum sollten heute jemand Respekt vor der Polizei haben? Der kleine Beamte der einen Chaoten falsch anfasst, hat so ne Menge Ärger am Hals, das kann man sich kaum vorstellen.
Die Frau eines sehr guten Arbeitskollegen ist Polizistin in Köln im Streifendienst. Sie fährt mit einer Kollegin Streife. 2 Frauen also. Für die meißten Menschen kein Problem. Aber jetzt stoppe mal ein Auto mit Türken. Oft weigern sich diese, von Frauen kontrolliert zu werden und verlangen eine Kontrolle durch einen Mann. Ich rede hier nicht von abtasten der Leute, nein die zeigen keinen Führerschein, PA, usw. Nachdem sich das häufte wurde vom Polizeipräsidenten die Weisung gegeben bei Kontrollen mit muslimischen Fahrern immer einen männlichen Kollegen zuzuziehen. Ähnlich bei den muslimischen Frauen. Sind diese verschleiert, darf die hiesige Polizei nicht verlangen das sie ihre Kopftücher o.ä. abnehmen um ihre Identität anhand des Passfotos festzstellen. Kurz und knapp, die Polizei hat vor solchen Leuten kapituliert. Die Botschaft ist klar. Jeder macht was er will, unsere Polizei kann mir sowieso nichts.
Und jetzt sollen Chaoten wie Hooligans oder Autonome Krawallmacher und sonstiges Gesocks noch einen kleinen Rest von Respekt haben? Vor denselben Beamten die sich kaum bei ner Verkehrskontrolle durchsetzen können?
Seht doch mal ins Ausland. Vor etlichen Jahren in Amiland hatte ich mal eine Frage an einen Polizisten. Als erstes hatte dieser die Hand an der Waffe, dann wurde ich höflich aufgefordert 3 Schritte zurückzugehen und dann konnte ich nach dem Weg fragen, welcher mir dann auch ausgesprochen nett und freundlich erklärt wurde. Allein durch ihr Auftreten verschaffen sich Polizisten in Amerika die nötige Distanz. Ähnlich wars jetzt in Mexico. Polizisten tragen dort grundsätzlich kugelsichere Westen und MPi oder Sturmgewehr M16 . Streifen bestehen oft aus mehren Beamten. Allein durch ihr, für uns Europäer sicher ungewohntes ,martialisches Erscheinungsbild verschaffen sich diese Leute den nötigen Respekt. Trotzdem sind sie immer sehr höflich und helfen einem gern weiter. So oder ähnlich ist in vielen Ländern.
Und bei uns? Polizisten lassen sich betatschen, bepöbeln und diskutieren ewig mit den Leuten, selbst bei nem Knöllchen wegen Falschparkens. Und von den Pöbeleien bis zum tätlichen Angriff ist oft nur noch ein kleiner Schritt. Besonders bei Jugendlichen , wenn Alkohol und Drogen im Spiel sind.
Ich hoffe ihr verseht mich jetzt nicht falsch, ich möchte keinen Polizeistaat mit seiner Allmacht. Aber oft wünsche ich mir ein härteres Durchgreifen der Beamten und nicht ständig dieser Deeaskalationskurs.

Dazu kommt auch noch was Jürgen schon schrieb. Die Hemmschwelle ist extrem gesunken. Es herrscht teilweise ein unglaubliches Aggressionspotential. Gerade bei jungen Menschen. Oft Ausländer. Sie kennen aus ihren Heimatländern und ihrem Elternhaus oft nur das Recht des Stärkeren.Die Medien berichten ja fast täglich über diese Fälle. Und da braucht mir jetzt keiner mit Ausländerhass zu kommen oder ähnlichem Quatsch, es ist nunmal so. Seht euch in deutschen Großstädten doch mal um.

Ja, wir haben uns als Jugendliche auch geprügelt. Da gabs mal ein blaues Auge, bissel Nasenbluten oder ne aufgeplatzte Lippe. Das wars aber auch schon. Niemand landete bei sowas im Krankenhaus. Gerade beim Fußball war manchmal ganz schön was los. Wenn da allerdings unsere VP dazukam, junge junge, da hatteste nix mehr zu lachen.

Die bereits angesprochenen Gewaltvideos und Spiele sind sicher nur ein Baustein im ganzen. Dazu kommt die Getthobildung in manchen Stadtteilen, eine kaum vorhandene Erziehung im Elternhaus und ne ganze Menge anderer Faktoren. Manchmal hat man auch das Gefühl, das bei den jungen Menschen von heute die Grenzen zwischen virtueller und realer Welt verschwimmen. Zumindest fällt mir das hin und wieder bei Gesprächen mit unseren Lehrlingen auf. Und dann ist auch der Einfluß von Gewaltspielen nicht mehr zu unterschätzen.

Und da viele Jugendliche Straftäter auch den Kuschelkurs unserer Justiz nur allzugut kennen, woher sollte der Respekt gegenüber einem kleinen Streifenbeamten kommen. 10 Autos geklaut, paar Leute verprügelt, bißchen gedealt und nen Policeman angegriffen und zack-gehts zu Strafe direkt für 6 Monate nach Griechenland ins Erholungscamp. Ist pädagogisch wertvoll und dient ja nur dazu um aus Jungkriminellen ordentliche Staatsbürger zu machen.


Ein schönes Wochenende,
micha


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RE: Gewalt gegen Polizei/VP - heute und gestern?

#5 von Hartmut , 26.01.2010 18:07

Ich möchte mich der Meinung meines VorschreibersMichaka13 anschließen .
Unsere Polizei ist bald nicht mehr in der Lage ihre Pflicht zu tuen.
Da werden Beamte versetzt (sie könnten sich ans revier gewöhnen)Unsinn gerade ein Beamter der sein Revier kennt kann richtig einschreiten und vor allem bevor was passiert.
Die Vorsitzenden der KgVereine sollen vor ihren Gartenanlagen die Falschparker aufschreiben und dem Ordnungsamt melden .Ich glaub ich spinne.
Streife fahren in den Großen Gartenanlagen oder auch in Wohnvierteln keine Leute ,aber zig Tausend Beamte müssen Fussballraudis oder Kostorbehälter bewachen ...
Irgend was stimmt da nicht ???
Hartmut


Es gibt soviel schlechtes auf der Welt.
Versuchen wir gutes daraus zu machen.

 
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RE: Gewalt gegen Polizei/VP - heute und gestern?

#6 von Ilrak , 26.01.2010 20:37

Ich kann mich den Vorredenern eigentlich nur anschliessen .
Mir tun die Polizisten einfach nur leid .
Halten ihren Arsch hin für andere , wenn sie jemanden erwischen ,
schießt die Justiz quer , die Ausrüstung ist bescheiden , teilweise lächerlich , die Befugnisse
beschnitten , und die Bezahlung , naja...

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RE: Gewalt gegen Polizei/VP - heute und gestern?

#7 von Weilheimer , 26.01.2010 21:05

Zitat von Ilrak
und die Bezahlung , naja...


1800 Euro netto ist für Polizei-Frischlinge wohl nicht so der Bringer. Für diesen Betrag kann es einem Polizisten passieren, das er bei einer Demo eins auf die Fr... bekommt oder sogar noch schlimmer zu Schaden kommt. Ein Traumjob ist dieser Beruf schon lange nicht mehr und spätestens nach dem nächsten Wirtschaftsaufschwung sucht die Polizei wieder händeringend Bewerber.


 
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RE: Gewalt gegen Polizei/VP - heute und gestern?

#8 von Buhli , 26.01.2010 23:08

Ich kann mich noch an meine BEPO-Zeit,1984-85 in DD erinnern. Als wir das erste mal mit offenem Schlagstock ins Stadion sind. Es war Saisonbeginn `84. Dynamo gegen Chemie Leipzig. Für die Fans war das ebenfalls was neues. Hat man den auch angemerkt. Die haben sich schnell mal auf Distanz begeben ohne das man ein Wort sagen mußte. Allerdings hab ich mich dann von diesen Einsätzen so gut es ging fern gehalten. Das war mir zu heiß. Es müssen auch damals schon die Fetzen geflogen sein. Das konnten wir sehen, als die Einsatztruppen wieder in der Kaserne eintrudelten.(BFC-Dynamo gegen Dynamo Dresden) Das eine oder andere Kleidungsstück sah ganz schön zerfetzt aus. Da hat man noch die Cottbuser BEPO als Verstärkung geholt. Die Kriminalität war tatsächlich nicht besonders hoch. Die Delikte wurden ja auch statistisch erfasst. Nur wurde auch nicht jedes Delikt, berechtigter Weise in der Tagespresse erwähnt. Es gibt ja nur wegen der Presse, jede Menge Leute die sich im Unterbewustsein dieser Plattform bedienen. Mal ehrlich. Wer von uns hat nicht schon mal mit dem Gedanken gespielt, mal in der Presse zu erscheinen? Einfach nur der Erscheinungswunsch. Durch diesen werden eben manche kriminell oder erst dazu gemacht, wenn sie von außen gesteuert werden. Siehe Selbstmordattentäter. Die "Freiheit" überfordert eben so manchen.



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RE: Gewalt gegen Polizei/VP - heute und gestern?

#9 von Minimal , 27.01.2010 11:14

"1800 Euro netto ist für Polizei-Frischlinge wohl nicht so der Bringer"

Für einen Anfänger 1800 netto? Klingt doch nicht schlecht. Ich weiß jetzt nicht welchen Maßstab du hier ansetzt, aber das verdienen doch die allermeisten Ostdeutschen nicht. Da möchte ich mal wissen, was die nach fünf oder zehn Jahren bekommen.


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RE: Gewalt gegen Polizei/VP - heute und gestern?

#10 von Weilheimer , 27.01.2010 15:58

Minimal 7 Tage Arbeitswoche und diverse Nachtschichten sind für Polizisten neben der Gefahr im Einsatz "normal". Dazu kommen dann noch die Mängel bei der Ausrüstung. Wie lange sollte die Polizei schon den digitalen Sprechfunk haben?


 
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