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RE: Sind Volksabstimmungen ein Allheilmittel?

#31 von Weinböhlaer , 02.01.2010 18:05

Zitat von michaka13

Zitat
Das leistet jede Zeitungsredaktion und wie bitte wird heute der Abgeordnete informiert ?



Also doch! Die Bild informiert uns und wir stimmen dann ab über Krieg oder Frieden. Ich schrieb bereits wo die Abgeordneten ihre Informationen beziehen. Von den selbsternannten Experten aus den Arbeitsgruppen, Fachausschüssen und sonstigen Gremien. Aber entscheidungsrelevante Informationen bezieht kein Abgeordneter aus der Presse. Kannste glauben. Über solche Dinge weiß mein Frauchen sehr gut bescheid, auch wenn sie nicht mehr im BmBF arbeitet, denn sie ist immer noch bei einer Bundesgesellschaft beschäftigt. Hat jetzt mehr mit dem Ministerium der Frau Aigner zu tun und mit dem Bundesrechnungshof. Aber das gehört jetzt nicht hierher, wollte damit eigentlich nur mitteilen das ich bei solchen Sachen meine Expertin neben mir sitzen habe.
Und Du kannst immer noch nicht sagen was Du für so grundsätzlich hältst das, das Volk darüber abstimmen sollte. Ich bin enttäuscht.

Gruß,
micha




Hallo Micha,

Du magst ja Recht haben oder es nicht besser wissen, wir können gern darüber diskutieren.
Wir sollten aber nicht zu Stammtischgesprächen kommen und wollen sachlich bleiben.
Ich habe heute ein Buch gekauft was ich jeden, der politisch interessiert ist, empfehlen kann.

DIE VERBLÖDETE REPUBLIK von Thomas Wieczorek, erschienen im Knaur-Verlag (ISBN 978-3-426-78098-5)

Ich meine man sollte es gelesen haben, dann können wir diskutieren.
Und Micha,es gibt auch eine andere Sicht als die Sicht deiner Frau.

Jürgen

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RE: Sind Volksabstimmungen ein Allheilmittel?

#32 von DeutschLehrer , 04.01.2010 08:25

Das neue ELENA-Gesetz (Elektronischer Einkommensnachweis) ist ein Beispiel, dass Abgeordnete fast uninformiert Gesetze abnicken und die meißten Zeitungsredaktionen ihre Informationen besser aufarbeiten.

Gruß DL


Das Leben ist ein Jammertal, aber Jeder muss da durch.

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RE: Sind Volksabstimmungen ein Allheilmittel?

#33 von joesachse , 04.01.2010 22:39

Zitat von DeutschLehrer
Das neue ELENA-Gesetz (Elektronischer Einkommensnachweis) ist ein Beispiel, dass Abgeordnete fast uninformiert Gesetze abnicken und die meißten Zeitungsredaktionen ihre Informationen besser aufarbeiten.



Kannst Du Deinen Satz mal erläutern? Ich kann das so deutlich nicht erkennen.

Gruß
JoeSachse


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RE: Sind Volksabstimmungen ein Allheilmittel?

#34 von michaka13 , 07.01.2010 16:41

Hallo Jürgen,
gern würde ich mir Dir "darüber" diskutieren, aber worüber eigentlich?
Über Volksabstimmungen,was ja das Thema des Threads ist oder darüber wie man Gesetze macht, woher sich Abgeordnete informieren usw. Oder über das von Dir empfohlene Buch? Werde es nachher mal kaufen, soweit im Laden vorrätig, und wenn Zeit ist am WE lesen. Sonst reden wir ja aneinander vorbei. Wie gesagt, wie ich Zeit finde. Muß ja hin und wieder auch meine Brötchen verdienen gehen.

Zitat
Und Micha,es gibt auch eine andere Sicht als die Sicht deiner Frau.



Richtig, und ich bin für jede Meinung offen und diskutiere da auch sehr gern drüber.
Aaaaber, es ist nicht ihre Sicht, es ist ihre Arbeit, ihr Beruf. Sie weiß diese Dinge, da sie täglich damit zu tun hat. Ich hatte es ja, glaub ich zumindest, schon mal geschrieben, das bei der Ausarbeitung von neuen Gesetzen eine Menge Leute im Hintergrund arbeiten, ohne das wir es überhaupt mitkriegen. Von der "kleinen" Büroangestellten bis zu den Experten der Arbeitssausschüsse. Wer wird wohl besser über die Funktionsweise des Systems Kenntnis haben? Derjenige der Teil dieses Systems ist, der täglich damit zu tun hat? Oder ein Reporter, Journalist der ein Buch verkaufen möchte? Aber, ich werde das Buch lesen (Frauchen auch) und dann meine Meinung dazu sagen.
Und warum es sich bei den Fachleuten in den Ministerien um selbsternannte Experten handeln soll, weiß ich auch nicht. Ich kenne sie nicht persönlich und werde daher kein Urteil über deren fachliche Kompetenz abgeben. Ich interprediere es aber mal so, das Du an der fachlichen Kompetenz dieser Herrschaften zweifelst. Das auch Fachleute nicht fehlerfrei sind ist ja wohl unbestritten. Wir alle haben schon mal Fehler gemacht auf der Arbeit. Nur bei uns fällts nicht so auf, wir stehen ja nicht im Licht der Öffentlichkeit. Wenn jedoch bei der Gesetzgebung Fehler gemacht werden, merkt mans spätestens daran, das das entsprechende Gesetz vom Bundesverfassungsgericht kassiert wird. Und hier sieht mans ja, trotz dieser ganzen Fachleute kommts immer wieder vor, das neue Gesetze nicht verfassungskonform sind oder einfach mit anderen, schon bestehenden Gesetzen, in Konflikt kommen. Und all dies müßte der Laie bei einer Volksabstimmung auch beachten. Eigentlich bin ich bei wichtigen Entscheidungen schon für Volksabstimmungen. Allerdings wie das praktisch umgesetzt werden soll, kann ich mir nicht vorstellen.
Man stelle sich vor wir beschließen per Volksabstimmung ein neues Gesetz. Jetzt stellt man im nachhinein fest, dieses Gesetzt verstößt gegen einen Paragraphen des Grundgesetzes. Was dann? Das neue Gesetz wieder rückgängig machen? Geht das dann überhaupt noch? Es ist ja vom Volke beschlossen wurden. Oder das Grundgesetz ändern? Per Volksabstimmung? Um dann eventuell festzustellen das der geänderte Paragraph im GG gegen ein anderes, schon bestehendes Gesetz verstößt? Und dann wieder alles von vorn?

Volksabstimmungen haben sich im kommunalen Bereich ja schon hin und wieder bewährt. Doch auch hier werden Entscheidungen oft nur aus dem Bauch herausgetroffen. Meine Eltern zum Beispiel wohnen in einem kleinen Dorf mit ca. 600 Einwohnern in der Nähe von Oranienbaum, bei Dessau. Es wurde ein Volksentscheid in mehreren so kleiner Dörfchen durchgeführt, ob diese zusammengelegt werden sollen. Die Abstimmung ergab, jedes Dorf bleibt selbstständig. Die Folge daraus ist, da alle dieser Dörfer längst pleite sind, sie können nun seit 2 Jahren gar keine Entscheidungen mehr selbst treffen. Solange besteht nämlich jetzt ein Haushaltssicherungsplan, jede Entscheidung oder Ausgabe muß vom Regierungspräsidium abgesegnet werde. Selbst ein Pöttchen Farbe um die Tür des Kindergartens neu zu lackieren, darf die Gemeinde nun nicht mehr selbst kaufen. Mit der Zusammenlegung wäre ihnen das erspart geblieben. Doch warum hat der mündige Bürger gegen den Zusammenschluß gestimmt? Es wurde sich auf alte Fehden mit den Nachbardörfen berufen die vor mittlerweile 800 Jahren!!! ihren Anfang gefunden haben. Da hieß es, die haben uns schon 1200 rum unsere Weiber entführt. Antwort, dafür habt ihr uns damals die Schweine geklaut, usw. Ich würde sagen, ein reine Vernunftsentscheidung, oder?
Oder bei den Schwiegereltern. Da wurde im letzten Jahr durchs Volk abgestimmt ob Bad Kösen in Naumburg eingemeindet wird. Bad kösen stimmte erstmal mit nein. Begründung: Wir sind ja schon schon immer selbstständig. Andere Gründe, zum Beispiel wirtschaftliche, wurden überhaupt nicht zur Kenntnis genommen. Eine reine Bauchentscheidung, oder?
Und wenn ich mir jetzt vorstelle, so soll über ganz Deutschland abgestimmt werden, da krieg ich schon mehr als Bauchschmerzen.

Niemand derjenigen hier, die für Volksabstimmungen sind hat bis jetzt mitgeteilt wie eine solche überhaupt ins Leben gerufen werden soll. Sollen Politiker darüber entscheiden? Oder eventuell wäre eine Möglichkeit das eine gewisse Anzahl von Wahlberechtigten dafür ist, z.B. 500 000 Leute unterschreiben pro Volksabstimmung über ein gewisses Thema uns dann gibts diese auch? Oder eine Art Vorentscheid? Oder wie sollte sowas in der Praxis aussehen?

Übrigens, mancher hier im Forum scheint sich ja ziemlich gut auszukennen mit Regierungsarbeit und Gesetzgebung. Vielleicht könnten diejenigen mal mitteilen woher Sie diese Informationen haben. Ich hab meine Infos jedenfalls von jemandem der damit beruflich zu tun hat, von meinem lieben Frauchen halt.


gruß,
micha

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RE: Sind Volksabstimmungen ein Allheilmittel?

#35 von Schlawine , 07.01.2010 16:48

Zitat von michaka13



Übrigens, mancher hier im Forum scheint sich ja ziemlich gut auszukennen mit Regierungsarbeit und Gesetzgebung. Vielleicht könnten diejenigen mal mitteilen woher Sie diese Informationen haben. Ich hab meine Infos jedenfalls von jemandem der damit beruflich zu tun hat, von meinem lieben Frauchen halt.


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Zu ca. 70% tippe ich mal auf Informationen aus der Bild-Zeitung und bei vielen anderen auf "Kopfkino"


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RE: Sind Volksabstimmungen ein Allheilmittel?

#36 von Weinböhlaer , 07.01.2010 17:28

Hallo Leute,

einfach mal auf den Link gehen.

http://www.fachbuchkritik.de/html/die_ve...e_republik.html

Jürgen

 
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RE: Sind Volksabstimmungen ein Allheilmittel?

#37 von Weinböhlaer , 07.01.2010 17:41

Zitat von Schlawine

Zitat von michaka13



Übrigens, mancher hier im Forum scheint sich ja ziemlich gut auszukennen mit Regierungsarbeit und Gesetzgebung. Vielleicht könnten diejenigen mal mitteilen woher Sie diese Informationen haben. Ich hab meine Infos jedenfalls von jemandem der damit beruflich zu tun hat, von meinem lieben Frauchen halt.


gruß,
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Zu ca. 70% tippe ich mal auf Informationen aus der Bild-Zeitung und bei vielen anderen auf "Kopfkino"




.....und da liegst Du falsch. Lesen hilft, 1+1 zusammen zählen hilft, jahrzente lange Erfahrungen mit der Presse in der ehemaligen DDR hilft
und ich muß sagen das Verarschen in der DDR ist nichts gegen das was hier in den Medien abläuft. Solltest Du das noch nicht gemerkt haben .
Kauf dir mal das Buch an Stelle von Frauenzeitschriften, das hilft.

Jürgen

 
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RE: Sind Volksabstimmungen ein Allheilmittel?

#38 von joesachse , 07.01.2010 18:40

Nur mal zur Erinnerung, auch wenn das alles zusammenhängt: Hier geht es um Volksabstimmungen, zum Buch habe ich ein eigenes Thema eröffnet und zu den Medien gibt es ein interessantes Thema hier im Forum:

Macht und Verantwortung der Medien

Micha hat in seinem Beitrag die Probleme der Volksabstimmung schon deutlich beschrieben. Volksabstimmungen über Gesetze halte ich für problematisch. Wenn Volksabstimmungen, dann dafür eine klare verfassungsrechtliche Basis schaffen, und dann über klare Sachthemen, am besten mit klaren Ja/Nein-Entscheidungen zum Beispiel:

Generelles Tempolimit von 130 auf Autobahnen
Völliges Verbot, zu Hause Schusswaffen zu lagern (mit genauer Definition der wenigen Ausnahmen)
Überführung der Verantwortung für die Bildung von den Ländern zum Bund, Errichtung eines einheitlichen Schulwesens

Hier müssen Grundsatzentscheidungen formuliert und zur Abstimmung gebracht werden, dann hat die jeweilige Regierung die Aufgabe, diese Grundsatzentscheidung kurzfristig als Verordnung umzusetzen, und zwar so, dass der klar formulierte Wille des Volkes umgesetzt wird.

Ist alles in allem auch keine leichte Aufgabe, könnte aber ähnlich wie in der Schweiz mit allen politischen Risiken funktionieren.

Gruß
JoeSachse


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RE: Sind Volksabstimmungen ein Allheilmittel?

#39 von Schlawine , 07.01.2010 19:00

Zitat von Weinböhlaer

.....und da liegst Du falsch. Lesen hilft, 1+1 zusammen zählen hilft, jahrzente lange Erfahrungen mit der Presse in der ehemaligen DDR hilft
und ich muß sagen das Verarschen in der DDR ist nichts gegen das was hier in den Medien abläuft. Solltest Du das noch nicht gemerkt haben .
Kauf dir mal das Buch an Stelle von Frauenzeitschriften, das hilft.

Jürgen


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Zähl dich doch einfach zu den übrigen Prozenten
Übrigens gebe ich generell kein Geld für Zeitschriften aus. Die sind ihr Geld schon nicht mehr wert wenn du damit unter dem Arm den Zeitschriftenladen verlassen hast. Außerdem bezahlt man jede Menge Werbung gleich mit.
Mit der "Verarschung in den Medien" hast du völlig recht aber was hat das mit michakas Frage zu tun
Bei Interesse leihe ich dir übrigens gerne mal eines meiner Bücher


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RE: Sind Volksabstimmungen ein Allheilmittel?

#40 von michaka13 , 07.01.2010 19:28

Zitat
.....und da liegst Du falsch. Lesen hilft, 1+1 zusammen zählen hilft, jahrzente lange Erfahrungen mit der Presse in der ehemaligen DDR hilft



Siehst Du Jürgen. Hier ist das Problem. Du deutest etwas an, nämlich (Deine?) jahrzehntelange Erfahrung mit der DDR-Presse und kannst nichts genaues dazu sagen. Mußt ja nicht ins Detail gehen, aber etwas genauer wäre schon gut. Denn ansonsten muß man davon ausgehen das Du im Moment Stammtischwissen verbreitest.

Zitat
Wir sollten aber nicht zu Stammtischgesprächen kommen und wollen sachlich bleiben



Dein Tipp mit den Frauenzeitschriften war da nicht unbedingt sehr sachlich. Ich schätze im übrigen Deine Beiträge sehr, genau wie die von schlawine. Man findet etliche interessante Beiträge von Euch im Forum. Aber sowas ist eigentlich nicht das Niveau auf dem dem Du Dich sonst bewegst. Schlawine hat ja auch nicht explizit Dich angesprochen, der Satz ist doch sehr allgemein.


Im übrigen würd ich mich immer noch freuen wenn einer meine Fragen bzgl. Volksabstimmung , oder einige davon, beantworten könnte/würde.

Gruß,
micha

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RE: Sind Volksabstimmungen ein Allheilmittel?

#41 von Kesselgulasch ( gelöscht ) , 07.01.2010 20:10

Nein, Volksabstimmungen sind kein Allheilmittel. Denn nicht jeder der glaubt Ahnung von Politik und Wirtschaft zu haben, hat diese tatsächlich. Wenn so manch eine Stammtischparole zur Umsetzung käme, könnte man das Buch Deutschland bald zu klappen und zurück ins Regal stellen.

Kesselgulasch

RE: Sind Volksabstimmungen ein Allheilmittel?

#42 von DeutschLehrer , 07.01.2010 22:15

Volksabstimmungen wären der Tod für alle Lobbyisten und das Ende vieler Zusatzeinkommen für Abgeordnete. Deshalb sind sie nicht gewollt.
Ein Verfahren für Volksabstimmungen per Internet hatte ich ja bereits vorgeschlagen.

Und im Zweifel traue ich dem Bauchgefühl meines Nachbarn mehr, als den Lobbyisten und Juristen, die uns heute glauben machen wollen, eine direkte Demokratie wäre unmöglich.

Gruß DL


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RE: Sind Volksabstimmungen ein Allheilmittel?

#43 von michaka13 , 07.01.2010 22:57

Zitat
Volksabstimmungen wären der Tod für alle Lobbyisten



Das könnte allerdings sein.

Zitat
Ein Verfahren für Volksabstimmungen per Internet hatte ich ja bereits vorgeschlagen


Meinst Du das?

Zitat
Der logistische Aufwand würde spürbar geringer werden, im Verhältnis zu unserem derzeitigem Abgeordneten- und Parteienapparat. Im Prinzip genügt eine Forum-Software wie diese hier (wir haben ja auch gerade zwei Abstimmungen laufen), ein kleines Team, ähnlich wie in einem Abgeordnetenbüro, dass die zur Entscheidung stehenden Informationen kurz aufbereitet und die entsprechenden Internetlinks einstellt


Ein kleines Team (wie viele sind das eigentlich?) stellt also Links (was für Links eigentlich, zur Bild oder wikipedia?) ins Internet ein und 62 Millionen Wahlberechtigte (die Zahl hab ich grad gegoogelt) stimmen ab. Und das sieht dann so aus.

Zitat
Die Ermittlungsarbeit unserer Geheimdienste hat ergeben, das der Iran kurz davor steht die Atombombe zu bauen. Wir möchten Sie beshalb bitten folgende Umfrage zu beantworten. Bitte bedenken Sie, das das Umfrageergebnis bindenden Charakter hat und nicht mehr widerrufen werden kann.

Soll sich die Deutsche Bundeswehr an einem Krieg gegen den Iran beteiligen:

o ja

o nein

o weiß nicht

Ende der Umfrage: 15.02.2010


Hatte ich schon mal nachgefragt, aber nie ne Antwort erhalten.

Von welchen Gründen sich Leute leiten lassen bei solchen Abstimmungen hatte ich ja schonmal in meinem Beitrag um 16.41 Uhr geschildert. Und wenn ich mir sowas dann vorstelle bei Abstimmungen die ganz Deutschland betreffen. Irgendwie kann ichs mir schlecht vorstellen.

Vieleicht kann ja mal einer der Admins schildern wie groß der Aufwand ist um so ein relativ kleines Forum zu betreiben. Und dann vielleicht mal kurz erklären wie aufwändig es ist dies Deutschlandweit durchzuführen. Ich hab von solchen Dingen einfach zu wenig Ahnung.

Was ist mit den Leuten die kein Internet haben? Hatte ich auch schon mal gefragt. Die dürfen dann nicht mitmachen bei der direkten Demokratie?

Und wer entscheidet, wann eine Volksabstimmung gemacht wird?

Wer erarbeitet eigentlich dann die Gesetzesvorlagen, über die abgestimmt werden sollen?

Und wieder, Fragen über Fragen. Die wahrscheinlich sowieso keiner hier beantworten kann oder will.


Gruß,
micha


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RE: Sind Volksabstimmungen ein Allheilmittel?

#44 von DeutschLehrer , 08.01.2010 06:30

@micha,
das ist eine Frage des Wollens. Wenn es gewollt wäre, die technische Realisierung des Volksabstimmungsverfahrens wäre eine Kleinigkeit. Wenn ich zum Vergleich das neue Projekt der Bundesregierung sehe - ELENA, dann lässt sich das mit Sicherheit leicht machen. Und der geringe Prozentsatz der Nicht-Internet-Nutzer - Wenn sie denn teilhaben wollen, wozu gibt es Internetcafés ? Heute kann Jeder, der es will, ins Internet.

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg !

Gruß DL


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RE: Sind Volksabstimmungen ein Allheilmittel?

#45 von michaka13 , 10.01.2010 14:13

Es stimmt, jeder der will kann ins Internet. Aber es will eben nicht jeder. Und der, Deiner Meinung nach, geringe Prozentsatz der Nicht-Internet-Nutzer sind ne ganze Menge.

Der Anteil der Internet-Nutzer in Deutschland ist auf 67,1 Prozent (2008: 65,1 Prozent) angestiegen. 43,5 Millionen der bundesdeutschen Erwachsenen sind online – 0,8 Millionen mehr als im Vorjahr. Die größten Wachstumspotenziale werden auch weiterhin von der älteren Generation ausgehen: 96,1 Prozent der 14- bis 29-Jährigen nutzen regelmäßig das Internet, unter den 30- bis 49-Jährigen sind es 84,2 Prozent und bei den Über-50-Jährigen liegt der Anteil der Internet-Nutzer mittlerweile bei 40,7 Prozent.

Hab ich mal kopiert von netzpolitik.org. Andere Seiten nennen ähnliche Zahlen.
Allein bei den über 50 jährigen haben fast 60% kein Internet. Warum auch immer, es ist ja jedem selbst überlassen. All diese Menschen willst Du ausschließen. All diese Menschen werden auch nicht irgendwelche Links anklicken, wie Du ja schon geschrieben hattest, denn sie können es oft nicht. All diese Menschen würden von Deiner Online-Volksabstimmung ausgeschlossen.
Wenn ich mir die erste Seite dieses Stranges ansehe, stelle ich fest, das ganze 8 Nutzer dieses Forums ihre Stimme abgegeben haben. Da wäre ich aber gespannt wieviele ihre Stimme bei bei der dritten oder vierten Volksabstimmung im Monat noch abgeben würden! Und nicht zu vergessen die Zeit, die man aufwenden müßte um sich über die Sachen, über die abgestimmt werden soll, zu informieren.

Schönen Sonntag noch,
micha

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