Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
RE: War in der DDR wirklich alles schlechter - 4
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Zitat von WeilheimerDas man den Kindern von Ingenieuren oder Ärzten in der DDR den Zugang zur EOS verweigert hat, gehört nun nicht gerade zum Positiven, was das DDR Bildungssystem hervorgebracht hat,
Bei annähernd gleichen Leistungen ist es richtig, den sozial Schwächeren zu bevorzugen, da er trotz dieses Nachteils es geschafft hat und damit das höhere Potenzial verspricht !
Zitat von kalteschnauzenaja die empfehlung ist in den meisten bundesländern gottseidank auch nur eine EMPFEHLUNG, dh. der elternwille ist die letzte entscheidungsinstanz
Wo hast du diese Thesen her? Wenn dein Kind in der 4. Klasse nicht den magischen Notendurchschnitt hat und du nicht prominent, vermögend, einflussreich bist, geht dein Kind in der Klasse 5 in die Realschule oder in die Hauptschule. So wird die Hauptschule zum Sammelbecken von Schülern mit durchschnittlichen und unterdurchschnittlichen Leistungen. Die ziehen sich im Normalfall gegenseitig runter, sodass der weitere schulische Weg für diese Kinder weitgehend vorgegeben ist. Eine individuelle Förderung habe ich in der Hauptschule nicht erlebt, nur Riesenklassen mit alten Lehrkräften, viel Wissen, auf dem sie später bauen können, kommt da nicht bei den Schülern an. Hinzu kommt dann noch der miese Ruf der Hauptschule bei diversen Firmen, die beruflichen Chancen sind dadurch sehr klein. Mein Chef stellt mittlerweile nur noch Gymnasiasten oder Realschüler mit sehr guten Abschluss ein. Hauptschüler sind den Anforderungen eines kaufmännischen Berufes nicht gewachsen.
Aber ich denke da ist noch ein entscheidender anderer Anteil ,Weili, die Zeiten haben sich geändert, die vielen Mischehen, in denen die Kinder sehr schlecht sprechen, dann kommt alles zusammen. In Berlin ist der Ausländeranteil einer Klasse ja oftmals überdimensional, da können noch so gute Lehrer rein, das ist hartes Brot. Als ich in meinem Kindi anfing, da waren da vielleicht 5 Kinder mit Migrationshintergrund-für das Wort kann ich nichts, finde es sogar besser als Ausländer oder so Quatsch-, heute habe ich allein in meiner Gruppe oft schon 11. Ich mag die Steppel sehr, aber lies mal einem Kind Rotkäppchen vor, das Null versteht. Ich gucke manchmal kurz türkische Sender, damit ich mich wenigstens bissel in meine armen Fummel reinversetzen kann. Ich halte das auch nicht lange aus. Die Lehrer haben es da noch um Einiges härter, denke ich. Will nicht alles entschuldigen damit, aber ohne Belang ist es nicht für den Weg vieler Kinder.
z.b. sachsen anhalt der letzte wille ist der der eltern, wenn die wollen, das kind zum gymmi geht trotz untertourigen noten, KANN es das auch machen. und der sohn meiner freundin überdurchschnittlich intelligent, kriegte keine gymmi empfehlung,weil er zu vorlaut und zappelig war (hat das abi aber mit 1,6 bestanden ). sie interessierte die lehrerempfehlung einen feuchten dreck und sohni ging aufs gymmi (und brachte die lehrer dort mit seiner naseweisen art zur weissglut). ja.... ehrlich, ich finde persönlich man müsste das ganze mal andersrum betrachten, gymnasium ist ne schule, das höchste, was nur für geistige überflieger zugelassen werden sollte, egal wen das betrifft arbeiterkind oder unternehmersohn und nicht für welche, die den stoff gerade noch mit nachhilfe schaffen, bzw. dauerhaft in nachhilfe investieren müssen.... . da sollten die lehrer auch fördern, erkennen, wer echt die mgl. dazu hat. DA sollte mal nen umdenken stattfinden. das die anderen schularten aufgewertet werden, das da eben mehr praxisorientiert gelernt wird, richtung beruf und ausbildung und wer eben aufs gymmi geht, der soll halt studieren, der hat nix in ner ausbildung zu suchen, schade ums potential..... wobei heute nen studienabschluss auch nicht immer der fin. hauptgewinn ist für die ber. zukunft. denke live würden wir auf einen nenner kommen, online ist sowas schwer auszudisskutieren
@Kehrwoche, Du hast Recht, die Wortwahl "sozial benachteiligt" traf damals nicht zu. Eigentlich meinte ich "im Zugang zur Bildung" und "im Umfeld" benachteiligt. Also nicht so auf schulische Bildung von Haus aus getrimmt.
Nun ja, das Bildungssystem war meiner Meinung nach sehr gut - halt nur mit der Ausnahme, dass der Geschichtsunterricht, Geographie, Deutsch etc. zu politisch durchsetzt war - und natürlich Stabü war schwer erträglich. Aber ansonsten war der Unterrichtsstoff an sich sehr lehrreich und wirklich bereichernd. Eine Gemeinschaftsschule, 1.-10. Klasse, mit einem weitestgehend homogenen Unterrichtsstoff macht die Leistungen der Schüler zum einen vergleichbar und wenn zum anderen ein Wohnortwechsel -innerhalb Deutschlands- ansteht, dann fällt auch ein Schulwechsel leichter. Wenn alle 10 Jahre durchlaufen sind, dann sind auch die Ergebnisse der schulischen Leistungen viel aussagekräftiger und die Teenager zudem in einem Alter, in dem sie selber entscheiden können, ob sie noch das Abitur erwerben wollen, insofern sie hinsichtlich ihres Notendurchschnitts zugelassen werden. Also, ich bin eigentlich sehr froh, dass ich in Thüringen zur Schule gegangen war (bis auf s.o.) und möchte das auch nicht missen.
Ja, ich weiß es auch eigener Erfahrung, dass viele Kids Spätstarter sind, und wenn die schon nach der 4. Klasse aussortiert werden, sind sie gebrandmarkt.
Ich erinnere mich noch an Stanislaw Tillich, der sächsische Ministerpräsident, der sagte: "Ich bin es leid, immer wieder mein Leben und Tun in der DDR erklären zu müssen, bis es der Letzte verstanden hat, der meint, aus dem Westen kommend, uns die Zeit vor 1990 erklären zu müssen"
ich habe 7 Geschwister und nur 2 konnten auf die Gym damals gehen, weil mein Vater & deren 1. Frau in der Partei waren, sowie alle damaligen 4 Kinder in der FDJ.
als mein Vater mit meiner Mutter verheiratet war, gab es keine Vorzüge, da meine Mutter eine einfache Arbeiterin in der Getreidewirtschaft war. zudem war ich nicht in der FDJ.
ob die Kinder nun so gut waren, das sie auf die EOS gehen konnten oder nicht, es haben andere entschieden - nicht die Eltern !! (damals)
interessanter Thread-Titel! Gegenfrage: was war/ist in Deutschland denn heute besser? <grübel>
o.k., o.k. man kommt wegen frecher Gegenfragen nicht gleich nach Bautzen (gelbes Elend) ... ...und die staatliche Bevormundung ist (scheinbar!) auch geringer ...?! Vermögende haben sogar Reisefreiheit.... toll!
...ein Cassetten/Radio-Gerät kostet heute auch keine 1.000 Mark mehr sondern gibt's für alle Bevölkerungsgruppen erschwinglich beim Discounter... ...man braucht dafür keine Jugendweihe-Collection mehr wie damals einige meiner Freunde... ...einen Tag-Zeitung austragen sollte reichen...
und sonst?! der grüne Pfeil! ... leider gibt's den im Westen zu selten, da viele Wessis zu doof sind... aber selbst der angelsächsische Kreisverkehr hat mittlerweile etwas Einzug gehalten
Was haltet ihr von den Filmen wo es um Flucht nach dem WESTEN geht. Ich kann sowas nicht mehr sehen. Die Wessis müssen ja glauben, das alle aus der DDR fliehen wollten. Also ich für meinen Teil muss sagen, das es für mich keinen Grund gab, denn ich war zufrieden mit dem was ich hatte. Es gab zwar kaum BANANEN, aber wenn ich mal welche ergattert hatte, wurden die auch aufgegessen. Und was ist heute ? Ich bin auch jedes Jahr in den Urlaub gefahren, was ich heute nicht mehr kann. und so weiter, und so weiter.
1987 oder 1988 habe ich "Einmal Kuhdamm und zurück" im Fernsehen (ARD oder ZDF) gesehen. Ich war begeistert. Wenige Wochen später stand mein erster Besuch in Charlottenburg/Berlin bevor. Ich war sooooo enttäuscht, kein "Berlinerisch" zu hören! (ich glaub, ich mag die Berliner Schnauze gut leiden) Mein Großonkel sagte uns dann, dass wir dies in der Heimat seiner Frau hören könnten: Köpenick.
aber das war kein "Fluchtfilm", sondern eine Art Komödie.... mir ist sie in guter Erinnerung geblieben.
als Wessi glaube ich keineswegs, dass alle aus der DDR fliehen wollten. Aber es gab wohl doch einige, die sich schon der Doktrin nicht unterwerfen wollten. Ein Ehepaar kenne ich, die die DDR "an den Westen" verkauft hat...(Gegen DM!-Devisen) Sie leben seit 35 Jahren in Essen und was sie erzählen ist sehr interessant, aber auch etwas erschreckend...
Marlerin: Gestern Abend kam ja von RTL nach dem Film die Reportage über die Flucht per Flugzeugentführung 1978. Ich finde es eine Frechheit, daß alle diese Leute (die zur Flucht einen auf Geiselnehmer gemacht haben oder anderweitig Leute bedroht haben) nur einige Monate Haft/Untersuchungshaft bekommen haben und dann mit öffentlicher Unterstützung (Staatsgelder) sich eine neue Existenz aufgebaut haben! Hätte sowas ein Afrikaner/Palästinenser/etc. gemacht, um irgendwo in den Westen zu gelangen, hätte er garantiert ganz andere Strafen erhalten inklusive Abschiebung danach! Bei mir hat jeder Kriminelle, der einen Unschuldigen mit einer Waffe bedroht, seine Unversehrtheit und Lebensberechtigung selbst abgeschrieben!
Zitat der grüne Pfeil! ... leider gibt's den im Westen zu selten, da viele Wessis zu doof sind...
da haste recht Besserwessi0815. Der Kölner wartet besonders gern an gruenen Pfeilen. Hat sich noch nicht rumgesprochen bis hierher, was diese seltsamen gruenen Pfeile bedeuten könnten.
Zitat aber selbst der angelsächsische Kreisverkehr hat mittlerweile etwas Einzug gehalten
Ich wohn ja in Brühl, und Brühl soll die Stadt mit den meisten Kreisverkehren pro Einwohner sein. Ich weiß aber nicht ob das stimmt. Aber wir haben schon recht viele. Deshalb, im Zweifel "für den Angeklagten". Also, wir haben die meisten.
@michaka : Dafür haben wir in Troisdorf den Gefährlichsten Kreisverkehr Deutschlands ( nach Version des ADAC ) - das ist doch auch was .
Ach so , zum Thema . Ich wäre auch nie auf die Idee gekommen , alles stehen und liegen zu lassen . Dafür war das , was mir mein Vater vom goldenen Westen erzählt hat , nicht verlockend genug . Er durfte zweimal Opa besuchen , und hat sich mit offenen Augen umgesehen .
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