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RE: 13. August Ein Tag der Freunde und der Trauer

#106 von reporter , 15.08.2011 12:13

Zitat von Smithie23
Bedenke, dass im Gegenzug auch Waren in den westen gepumpt wurden, die hier schwer zu bekommen waren, obwohl sie hier hergestellt wurden !



Was heißt denn hier 'gepumpt'? Die Bundesrepublik 'pumpt' mit Freuden heute Waren in alle Welt, denn diese Wertschöpfungen sichern ihr (noch) den Wohlstand, an dem andere, etwa über Euro-Bonds jetzt auch teilhaben wollen.

Was die DDR dann in den 80igern in den Westen an Waren verkauft hatte, wurde immer schwerer, im Westen auch verkauft zu werden. Die Folge war, Neckermann und Quelle als einige der Hauptabnehmer von DDR Produkten 'musterten' zunehmend DDR Produkte aus und orientierte sich an Fernost. Auch über den Preis, häufig wirtschaftlicher Wahnsinn, weil die DDR mehr an Einstandskosten aufwenden mußte als die dann auf dem Westmarkt erlöste, funktionierte es nicht mehr.

Grund: Die DDR, abgeschnitten von Rationalisierung und Modernisierung, konnte selbst unter Niedriglohn der Aluchips nicht mehr im Wettbewerb mithalten hinsichtlich Qualität und Kosten.

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RE: 13. August Ein Tag der Freunde und der Trauer

#107 von Buhli , 15.08.2011 22:14

Zitat reporter:, Die DDR, abgeschnitten von Rationalisierung und Modernisierung, konnte selbst unter Niedriglohn der Aluchips nicht mehr im Wettbewerb mithalten hinsichtlich Qualität und Kosten.
Abgeschnitten ist etwas übertrieben, Qualität völlig daneben. Mistqualität ging gar nicht erst aus der DDR raus. Erst recht nicht in den Westen. Egal welches Land. Kosten sehr gut getroffen. Das war ja ein materlieller Krebsschaden, der manche Betriebe auch ohne den realistischen Umtauschkurs in den Ruin getrieben hätte. Der Unrealistische hat ja den größten Schaden gemacht und nicht die Ineffektivität. Das war allerdings politisch verursacht. Quellen dafür sind bereits bekannt. Dadurch sind ja die riesigen Aufbaukosten erst entstanden. Alles nicht mehr neu. Nur nicht sooo medientauglich, daß es auch bei den Reportern ankommt, die entsprechend schreiben.
@delta, was hat die BRD vor 1990 in die DDR gepumpt?



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RE: 13. August Ein Tag der Freunde und der Trauer

#108 von Smithie23 , 15.08.2011 22:37

Ich weigere mich zu glauben, dass die Waren, die in der DDR hergestellt wurden, minderwertig und von niedriger Qualität waren ! Vieles würde heute noch gut funkitonieren - nur ist halt ein Haufen Schnickschnack und toll klingende Worte und Funktionen für den normalen Bürger - besonders im Westen - sehr wichtig. Man weiß zwar nicht so richtig, wie genau das funktioniert, aber es klingt erstmal toll, was man damit alles machen - egal, ob man es auch nutzt oder nicht.

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RE: 13. August Ein Tag der Freude und der Trauer

#109 von BesserWessi0815 , 15.08.2011 22:50

Smithie23: mein Quelle-Privileg Kühlschrank hat bis Ostern dieses Jahres beste Dienste geleistet ~23 Jahre lang.
Er hat damals 499DM inkl. Lieferung gekostet. Gerne hätte ich so ein Produkt wieder....

...hat aber alles nichts mit dem Thema: "13. August Ein Tag der Freude und der Trauer" zu tun.


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RE: 13. August Ein Tag der Freunde und der Trauer

#110 von reporter , 15.08.2011 23:21

Die Standards von Ostprodukten waren einfach nicht mehr das, was man woanders auf dem Weltmarkt bekam. Ob es nun Bleche waren, die VEB ECO in der geforderten Qualität (Dicke, Homogenität) für das Herstellen von Weißer Ware nicht liefern konnte, oder Computer von VEB Mikroeleltronik, der PC, den sie immer auf den Messen zeigten, sah aus, als müsste man ihn mit der Sackkarre transportieren.

Und wenn die Kunden Schnickschnack haben wollen muß man eben Schnickschnack liefern. Bekanntlicherweise wollten dann selbst die Ossis ihre eigenen Produkte nicht mehr haben, als sie erstmalig die Auswahl hatten.

p.s. Vor 1990 sind, abgesehen von dem berühmten Strauss Kredit auch erhebliche andere Transferleistungen der DDR zugute gekommen, weil die Bundesrepublik immer dafür sorgte, daß der innerdeutsche Handel zollfrei blieb und damit die DDR heimliches zollfreies EU Mitglied wurde, was sowohl in der 'Volksrepublik' Polen als auch in England und Frankreich für erheblichen Ärger sorgte.

Dann sei an den zinsfreien Überziehungskredit "Swing" erinnert, der von der Bundesrepublik bezahlt und von der DDR genutzt wurde, um den innerdeutschen Handel zu finanzieren. Da legte Unsere Republik nun gar keinen Wert auf ihre 'Souveränität' und war gern Anhängsel der westdeutschen Wirtschaft im 'Interzonenhandel'.

Ich habe mal mit einem ehemaligen Staatsplaner der DDR darüber gesprochen, er räumte ein, durch diese Zahlungen war die DDR etliche Jahre länger am leben.

Hinzu kamen großzügig kalkulierte Pauschalzahlungen für 'Visa' und Straßenunterhaltungszahlungen der Autobahnen von Berlin in den Westen.


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RE: 13. August Ein Tag der Freunde und der Trauer

#111 von Buhli , 15.08.2011 23:41

Na was den Autobahnbau betraf, hatte die BRD ja das größer Interesse. Sie nutzte ja diese Transitstrecken A2,A9 ja auch mehr las die DDR Bevölkerung. Warum dann nicht auch bezahlen? Wäre nur noch das Know How zum Thema Maut neu zu benennen.
Ob nicht lieferbar oder zu groß,hat ja nun wirklich nichts mit Qualität beim Kunden zu tun. Ha u mal nicht alles durcheinander. Die die es nutzen konnten, hatten wohl nicht gejammert. Auch nicht wenn es später kam oder zu groß war.



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RE: 13. August Ein Tag der Freunde und der Trauer

#112 von reporter , 15.08.2011 23:51

Zitat von Buhli
Na was den Autobahnbau betraf, hatte die BRD ja das größer Interesse. Sie nutzte ja diese Transitstrecken A2,A9 ja auch mehr las die DDR Bevölkerung. Warum dann nicht auch bezahlen? Wäre nur noch das Know How zum Thema Maut neu zu benennen.
Ob nicht lieferbar oder zu groß,hat ja nun wirklich nichts mit Qualität beim Kunden zu tun. Ha u mal nicht alles durcheinander. Die die es nutzen konnten, hatten wohl nicht gejammert. Auch nicht wenn es später kam oder zu groß war.



Naja, paar Trabbis und Wartburgs gabs auch auf den Interzonenstrecken. Denn es war ja nicht die ganze Transitstrecke für Ossis gesperrt.

Und natürlich ist es ein Qualitätsproblem in der Fertigung wenn VEB ECO Stahl in der benötigten Dünne und Homogenität Bleche nicht herstellen konnte. Denn die Waschmaschinen dienten nicht dem sozialistischen Warenaustausch für Kunden in Workuta bei den Sowjets sondern sollten auf westlichen Märkten verkauft werden.


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RE: 13. August Ein Tag der Freunde und der Trauer

#113 von Buhli , 16.08.2011 00:03

Irgend wie muß die Qualität auch gegenüber deines "Wissens" gut gewesen sein. Neckermann & Co haben sich auch daran eine richtig goldene Nase verdient. Na ja okay, Frau Schickedanz mußte ja vor zwei Jahren auch bei Aldi einkaufen gehen.
Stimmt, es war nicht die ganze Transitstrecke gesperrt. In Richtung Berlin kam ein großes Schild "Letzte Abfahrtmöglichkeit für DDR-Bürger", und in Richtung Leipzig gab es einen Parkplatz "Nur für Transitreisende". Ob es davon noch mehr gab, weiß ich nicht. Ich hab das Schild ignoriert und hab die Toilette benutzt. Es standen nur Westkennzeichen da. Wenigstens eins wird die STASI gewesen sein.



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RE: 13. August Ein Tag der Freunde und der Trauer

#114 von delta , 16.08.2011 09:06

Zitat von Smithie23
Ich weigere mich zu glauben, dass die Waren, die in der DDR hergestellt wurden, minderwertig und von niedriger Qualität waren ! Vieles würde heute noch gut funkitonieren - nur ist halt ein Haufen Schnickschnack und toll klingende Worte und Funktionen für den normalen Bürger - besonders im Westen - sehr wichtig. Man weiß zwar nicht so richtig, wie genau das funktioniert, aber es klingt erstmal toll, was man damit alles machen - egal, ob man es auch nutzt oder nicht.



Nun würde mich doch mal im Einzelnen interresieren um welche tolle Produkte es sich handelt die so billig aus der DDR kamen und qualitativ hochwertig dazu.
Außer der von Besser-wessi deklarierte Kühlschrank. Bewusst ist mir kein DDR produkt in die Finger geraten.
Übrigens:
Bei Quelle hab ich nie eingekauft, war mir ein zu muffiger Laden, egal wo man hinkam.


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: 13. August Ein Tag der Freunde und der Trauer

#115 von Gelöschtes Mitglied , 16.08.2011 09:14

Zitat von delta

Zitat von Smithie23
Ich weigere mich zu glauben, dass die Waren, die in der DDR hergestellt wurden, minderwertig und von niedriger Qualität waren ! Vieles würde heute noch gut funkitonieren - nur ist halt ein Haufen Schnickschnack und toll klingende Worte und Funktionen für den normalen Bürger - besonders im Westen - sehr wichtig. Man weiß zwar nicht so richtig, wie genau das funktioniert, aber es klingt erstmal toll, was man damit alles machen - egal, ob man es auch nutzt oder nicht.



Nun würde mich doch mal im Einzelnen interresieren um welche tolle Produkte es sich handelt die so billig aus der DDR kamen und qualitativ hochwertig dazu.
Bewusst ist mir kein DDR produkt in die Finger geraten.



Kühlschränke (Privileg)
Waschmaschinen(Privileg)
elektr. Küchengeräte
Uhren aller Art (Meisteranker)
Möbel
Damen-,Herren-,Kinderbekleidung
Schuhe
Motorräder (MZ), Mockicks(Simson)


__________________________________________________
Genitiv ins Wasser, weil es Dativ ist....

Die über Nacht sich umgestellt, und sich zu jedem Staat bekennen - das sind die Praktiker der Welt, man könnte sie auch Lumpen nennen.
(Wilhelm Busch)

zuletzt bearbeitet 16.08.2011 09:17 | Top

RE: 13. August Ein Tag der Freunde und der Trauer

#116 von Weinböhlaer , 16.08.2011 12:18

Als ich im Jan.90 bei meinem neuen Arbeitgeber anfing zu arbeiten war ich erstaunt über
die vielen Werkzeugmaschinen von WMW, die in der Halle standen.
Meinen Chef danach gefragt und er meinte diese Maschinen sind von der mech.Seite sehr gut und sehr robust.
Die Steuerung wurde aber erst in der BRD angebaut den sie stand auf der Sperrliste für den Ostblock.
An den Maschinen war alles schon dafür vorbereitet, Steuerung auspacken, anschließen, programmieren und es konnte
losgehen.
Diese Arbeiten wurden übrigens von den WMW-Monteuren gemacht.

Und noch was: Ich habe bis zur Wende bei einem renommierten Druckmaschinen-Hersteller gearbeitet, der ehemalige
Wettbewerber aus der BRD der den Zuschlag durch die Treuhand bekam übernahm mit der Firma die 13% Marktanteile
auf dem amerikanischen Mark.
Das war mehr als alle bundesdeutschen Wettbewerber zusammen hatten.

Also waren nicht alle Erzeugnisse so primitiv und nicht alle ostdeutschen Arbeiter und Ingenieure solche Deppen
wie es hier ein Pseudojurnalist beschreibt.

Er hat uns übrigens noch immer nicht erklärt aus welchen Quellen er sein enormes Wissen über die DDR schöpft.
Es ist so wie Queeny wohl sagt, er übt sich im außsitzen.


Jene, die ihre Schwerter zu Pflugschare schmiedeten,
pflügen nun für die, die ihre Schwerter behielten.

 
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RE: 13. August Ein Tag der Freunde und der Trauer

#117 von skippy1909 , 16.08.2011 13:26

Und mit dem 13. August hat es immer weniger zu tun...

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RE: 13. August Ein Tag der Freunde und der Trauer

#118 von reporter , 16.08.2011 13:28

Hier die schönsten DDR Produkte, ob sie auch Spitzenplätze im NSW (Alles außer Ostblock) einnahmen, ist nicht verbürgt.

- Bombastus Mundwasser: Man stank nachher schlimmer als vorher
- Erichs Krönung: Koffeinfreier gestreckter Kaffee-Ersatz, angesetzt mit Zichorie, Spelzen, Roggen, Gerste und mit getrockneten Zuckerrübenschnitzeln
- Toilettenpapier: "So rau, damit auch der letzte Arsch rot wurde" wurde gewitzelt.
- Schlager-Süßtafel: Eine Schokolade ohne Kakao. Nach rastloser Forschung Unserer Wissenschaftler entstanden aus Molke und Hartfett.

aber es gab auch

- Nudossi, nur da mußte man jemanden kennen der einen Genossen bei der Versorgungswirtschaft kennt.

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RE: 13. August Ein Tag der Freunde und der Trauer

#119 von Smithie23 , 16.08.2011 15:34

Zitat von reporter

- Toilettenpapier: "So rau, damit auch der letzte Arsch rot wurde" wurde gewitzelt.



Ja, man merkt noch heute, dass die Kleinen im Westen immer mit 3-lagigem Klopapier den Hintern abgewischt bekamen

Rotkäppchen
Zetti
Multicar
Jena-Optik
Halloren
Riesa Nudeln

... gibts alle Heute noch ! Kann also nicht sooo schlecht gewesen sein.

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RE: 13. August Ein Tag der Freunde und der Trauer

#120 von reporter , 16.08.2011 17:12

Zitat von Smithie23

Zitat von reporter

- Toilettenpapier: "So rau, damit auch der letzte Arsch rot wurde" wurde gewitzelt.



Ja, man merkt noch heute, dass die Kleinen im Westen immer mit 3-lagigem Klopapier den Hintern abgewischt bekamen

Kann also nicht sooo schlecht gewesen sein.




Nee, war nicht allet schlecht.

http://www.youtube.com/watch?v=v898JVqDqQ4

Hast Wernesgrüner vergessen, gabs bei Aldi vor der Wende. In Unserer Republik war es ausgewiesene Bückware. Nach der Wende wars wohl Aldi zu teuer geworden.

Aber mal zurück zur Mauer, die Stasi-Postille "Junge Welt" sagt "Danke" für die Mauer.

http://www.welt.de/politik/deutschland/a...tml?wtmc=plista


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