Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
RE: Stasiunterlagen-Wer hat Sie eingesehen?! - 4
Bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum mit Landkarte. Ossis und Wessis diskutieren hier über Gott und die Welt. Aktuelle Themen aus vielen Bereichen, Alltägliches, Themen zur deutschen Geschichte und natürlich regelmäßige Treffen machen diese Plattform aus.
Ich kenne die Abteilung 2000 gut,kann aber deine Einschätzung zu dem "geheimen" Zimmer nicht teilen: Ich mußte damals dort antreten,als meine Großmutter zu Besuch im Osten weilte und ich das (als NVA-Angehöriger) formell melden mußte. Ich war damals Stabsangehöriger und konnte somit in dem Gebäude ein und ausgehen...
Wenn ich groß bin gehe ich zur Volksarmee... :-D Внимание! Внимание!
ich schrieb auch nicht "geheimes" Zimmer. Geheim war es nicht. Es war nur gesondert geschützt mit einer Stahlgittertür, ähnlich der Vortür zur Waffenkammer.
Wenn es bei Dir nicht so war, dann war es halt nicht so. In den Dienststellen, in denen ich mich über längere Zeit bewegte, so dass ich überhaupt wußte, wo die Verwaltung 2000 saß, war dies immer so.
Gruß
Sir W. Churchill
"Eine der fröhlichsten Erfahrungen im Leben ist es, als Zielscheibe zu dienen, ohne getroffen zu werden."
Ich wart auch einige Male bei der "2000" eingeladen - und beim ersten Mal richtig enttäuscht . Ein schäbiges Büro mit alten Standard-Mobilar - nicht High-Tech-Überwachungsapparate und so was ...
Revolution ist das Morgen schon im Heute, ist kein Bett und kein Thron für den Arsch zufriedener Leute. (Renft - Zwischen Liebe und Zorn )
Die Aussagen von wegen: "Stasi: Größter und weltbester Überwachungsdienst" waren doch eh nur gestrickt,um von der eigenen Wahrheit abzulenken - sieht man doch heute tausendfach im "eigenen" Land - von allen anderen (CIA,Mossad) will ich gar nicht anfangen... Das soll natürlich nicht gewisse Ungerechtigkeiten,die es ohne Zweifel gab,beschönigen! Nur gab und gibt es sie überall - und man erfährt es genau so wenig... Mir muß zum Beispiel mal jemand erklären,warum einzelne Textpassagen in den zugänglichen Unterlagen schwarz eingefärbt wurden (Und: Das ist der Stasi nicht anzulasten)???!!!
Wenn ich groß bin gehe ich zur Volksarmee... :-D Внимание! Внимание!
@Feindflieger, der personelle Aufwand den das MfS betrieb, ist statistisch belegt. Kein anderer Geheimdienst in der Welt leistete sich so viel Personal, um die eigene Bevölkerung zu überwachen. Die Funktion eines Geheimdienstes ist in der Regel nach außen gerichtet, außer es geht um Terrorabwehr. Feindflieger im Prinzip bist du mit deinen Aussagen gerade dabei das Ministerium für Staatsicherheit zu beschönigen. Ausgeschwärzt wurden die Stasiakten, wenn es um Persönlichkeitsrechte dritter, unbeteiligter Personen ging. Beispiel, Frau X wurde regelmäßig durch Herrn Y besucht, neudeutsch ein Date. Frau Y ist aber verheiratet, hat 2 Kinder und hat einen Ehemann.
Dazu kann ich aus den Berichten meines Vaters sagen,daß eben Textpassagen schwarz eingefärbt waren - und dabei ging es nicht um Herrn X und Frau Y oder um irgendein Date... Ergo gibt es genug andere Gründe (Und ich unterstelle sogar: Alles soll der gemeine Bürger gar nicht wissen - man könnte es ja selbst nochmal verwenden!)... (Zum allgemeinen Verständnis möchte ich noch hinzufügen,daß - aufgrund des Alters meines Vaters - seine Akte mehrere Ordner beinhaltete - und nebenbei sei auch noch erwähnt,daß mein Vater schon in der Wehrmacht diente... Natürlich kam bei seiner Akteneinsicht auch ans Licht,daß detaillierte Berichte über ihn angefertigt wurden,von einer Person,wo man es nicht vermutete - nur war das die einzigste essenzielle Information...) Auch noch möchte ich hinzufügen,daß ja wohl jeder um die Gesetze in der Ex-DDR wußte und damit um die Gefahren...
Wenn ich groß bin gehe ich zur Volksarmee... :-D Внимание! Внимание!
Ich sehe es eher so, das einige nach einer Legitimation für die Staatssicherheit suchen, die gibt es aber nicht. Die Überwachung des eigenen Volkes in dieser Intensität kann man auch nicht mit dem Kalten Krieg begründen. Außerdem sind die rückwärts gerichteten Vergleiche für den Ar... und eher ein Zeichen, das die Personen, welche solche Vergleiche anstrengen sich immer noch damit abgefunden haben, das es "Ihren" Staat nicht mehr gibt.
Zitat von FEINDFLIEGERMir muß zum Beispiel mal jemand erklären,warum einzelne Textpassagen in den zugänglichen Unterlagen schwarz eingefärbt wurden
um sie zwei Beiträge später selbst zu beantworten.
Zitat von FEINDFLIEGERDazu kann ich aus den Berichten meines Vaters sagen,daß eben Textpassagen schwarz eingefärbt waren - und dabei ging es nicht um Herrn X und Frau Y oder um irgendein Date... Ergo gibt es genug andere Gründe (Und ich unterstelle sogar: Alles soll der gemeine Bürger gar nicht wissen - man könnte es ja selbst nochmal verwenden!)
Ich frage mich, was soll das? Mich überzeugst du damit nicht! Wenn du es schon weißt, musst du nicht noch mal extra fragen.
Zitat von Weilheimer das es "Ihren" Staat nicht mehr gibt.
Und wenn ich dir nun sage,daß es mir damals besser ging... Aber lass mal - ich weiß auch,daß sich dieser Staat nicht mehr halten konnte... Und: Heute geht es mir auch nicht unbedingt schlecht... Es ist einfach,wie es ist! Und wie ich es damals nicht war,bin ich auch für diesen Staat nicht gefährlich: Das wurde mir bei einer 1 1/2 stündigen Durchleuchtung des MAD bestätigt,als es um die Zutrittsberechtigung der Fa. Krauss-Maffei ging... (Ein Schelm,der jetzt schlechtes denkt!)
Wenn ich groß bin gehe ich zur Volksarmee... :-D Внимание! Внимание!
Zitat von Weilheimer das es "Ihren" Staat nicht mehr gibt.
Und wenn ich dir nun sage,daß es mir damals besser ging...
Oh, ja mir ging es damals auch besser, ich war 25, du 23, habe damals noch bei Mutti gewohnt, Hotel Mama, immer pünktlich essen auf dem Tisch, die Wäsche gewaschen und gebügelt. Bist du ernsthaft der Meinung, das Leben in der DDR wäre heute besser und leichter?
Zitat von WeilheimerIch sehe es eher so, das einige nach einer Legitimation für die Staatssicherheit suchen, die gibt es aber nicht. Die Überwachung des eigenen Volkes in dieser Intensität kann man auch nicht mit dem Kalten Krieg begründen. Außerdem sind die rückwärts gerichteten Vergleiche für den Ar... und eher ein Zeichen, das die Personen, welche solche Vergleiche anstrengen sich immer noch damit abgefunden haben, das es "Ihren" Staat nicht mehr gibt.
Eine Legitimation für das Ministerium für Staatssicherheit braucht keiner suchen, lieber Weilheimer.
Jeder souveräne Staat hat das Recht sich zu schützen. Das geschieht nach außen und auch nach innen. Zeige mir bitte ein bestehendes Staatsgefüge auf dieser Welt, wo es anders ist. Du wirst keines finden.
Dass das MfS nach außen hin, z.B. durch die Arbeit der HVA (HA II) hervorragende Arbeit geleistet hat, kann nur einer bestreiten, der echt keine Ahnung von der Materie hat. Die Auslandabwehr machte wohl so einen professionellen Job, dass der MOSSAD, die CIA und auch der damalige KGB hier ihren Meister fanden wenn auch mit verhältnismäßig geringen Aufwand, der wohl nur noch durch den MOSSAD unterboten wurde. Deshalb ist auch (einst) Marcus Wolf und auch sein Nachfolger Großmann, gern gesehene Gäste in Israel. Die wollen lernen.
Das System der IM, welches gerade in Diktaturen ein Ausmaß annimmt, welches nicht mehr vertretbar ist, ist ja heute das, was von jedem ins Feld geführt wird, der sich dazu bemüßigt fühlt. Ich will es gar nicht schön reden oder verteidigen. Es war ein Molloch, den seinerzeit kein außenstehender Bürger auch nur annähernd begreifen konnte. Aber das war eben nur ein Teil der Wahrheit, wenn auch eben jener Teil, über den man heute spricht, liest oder im TV sehen kann.
Wer echt Interesse an der Arbeit des MfS hat und sich unvoreingenommen belesen möchte, dem empfehle ich die beiden Bände "Die Sicherheit" edition ost im Verlag Das Neue Berlin: Berlin 2002.
Hier wird jede Hauptabteilung des MfS erklärt. Deren Aufbau, deren Aufgaben und eine Fülle von nachweisbaren Dokumenten und Zahlen inklusive der, der HA XXII Terrorabwehr oder HA I, die sich mit der NVA beschäftigte über die PKE (Paß- und Kontrolleinheiten) bis zur Wirtschaftsspionage und ja, auch über die Arbeit mit und durch IM wird ausführlich und sachbezogen, ohne dabei ein Blatt vor den Mund zu nehmen, geschrieben.
Gruß
Sir W. Churchill
"Eine der fröhlichsten Erfahrungen im Leben ist es, als Zielscheibe zu dienen, ohne getroffen zu werden."
Wer echt Interesse an der Arbeit des MfS hat und sich unvoreingenommen belesen möchte, dem empfehle ich die beiden Bände "Die Sicherheit" edition ost im Verlag Das Neue Berlin: Berlin 2002.
Das habe ich mir gedacht.
Was den Verein "Editon Ost" angeht kommt die angesehene Wochenzeitung "Die Zeit", dort auch Altkanzler Schmidt tätig, zu folgender Bewertung des dubiosen ostdeutschen Verklärungsvereins:
Zitat Im Windschatten dieser MDR-Trivialhistory segelt ein ostdeutscher Verlag auf der Ostalgiewelle und produziert dabei ziemlich trübes Wasser.
Das Zentrum dieser Geschichtswerkstatt der anderen Art ist Berlin, der Haus- und Hofverlag die in der Eulenspiegel-Verlagsgruppe erscheinende edition ost.
Das Verlagsprogramm steht für sich selbst: Lob- und Jubelschriften für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) und Nationale Volksarmee der DDR (NVA), gepaart mit Streitschriften gegen die bundesdeutsche Siegerjustiz wechseln sich mit Schmähschriften gegen westliche Geheimdienste ab. Besondere Würze versprechen Zeitzeugenschilderungen, wie die Vasil Bilaks, der "als zweiter Mann hinter Dubcek" die Sowjetunion um Hilfe rief, die dann den Prager Frühling mit Panzern überrollte.
Das offensive Reinwaschen der SED-Diktatur ist schließlich Programm der edition ost, die mit ihren Veröffentlichungen die DDR vom Schrecken des sozialistischen Regimes zu entkleiden versucht.
Für das bunte Themenpotpourri der Geschichtsverfälschung zeichnet sich ein Autorenkollektiv verantwortlich, das einem who is who des DDR- Unterdrückungsapparates gleicht: Hauptabteilungsleiter und Offiziere der DDR-Staatssicherheit, Ex-NVA-Generäle, Agenten und einfache Stasi-Spitzel.
Intellektuell garniert wird das Kollektiv der Aufklärer durch Marxismus-Leninismus-Professoren, ehemals Staatstragende wie Egon Krenz oder zu spät gekommenen Möchtegern-Staatstragenden wie linke PDS-Ikone Sarah Wagenknecht.
Nun ist die Verklärung der zweiten deutschen Diktatur nicht nur ein Werk verbrämter Pseudohistoriker mit Stasi-Vergangenheit. Der Zeitgeist produziert - jenseits aller Debatten über Schießbefehl und die Stasi-Unterlagenbehörde - eine halbe Generation nach dem Untergang der DDR auch aus biografischem Reflex eine schöne Scheinwelt, in die das eigene Handeln besser passt als in den tristen Herrschafts- und Unterdrückungsalltag.
Dieser Beitrag enthält allgemeine Beleidigungen oder persönliche Angriffe
Dieser Beitrag enthält unerwünschte Werbung.
Dieser Beitrag verstößt gegen die Netiquette des Forums.
Beiträge, die IN GROßBUCHSTABEN oder fett geschrieben sind bitte vermeiden.
{[userwarning_empty_error]}
Es wird der oben genannte Grund verwendet. Klicken Sie hier, um den Inhalt der privaten Nachricht anzupassen
Legen Sie hier den Inhalt der PN-Benachrichtigung fest.
Hinweis: Dieses Mitglied wurde bereits 4 Mal verwarnt. Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Dieses Forum möchte Menschen zusammenführen, Aufklärungsarbeit leisten und ein gesamtdeutsches Gefühl fördern.
Wer uns unterstellt "wir trauern alten Zeiten hinterher", hat die Mission der Community leider nicht verstanden.
Wir verzichten auf übertriebene Ostalgie und freuen uns über neue Meinungen aus Ost & West und Nord & Süd.