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RE: Stasiunterlagen-Wer hat Sie eingesehen?!

#31 von Atze , 15.09.2011 17:47

Na Gosbodin Reporter,

wer lesen kann ist echt im Vorteil oder meist Du 2001 ist heute?

Gruß


Wenn man Dummheiten macht, sollen diese wenigstens gelingen.

Napoleon

 
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RE: Stasiunterlagen-Wer hat Sie eingesehen?!

#32 von reporter , 15.09.2011 18:13

Zitat von BesserWessi0815
102.000 hauptamtliche Mitarbeiter bei der Stasi?

nun, dann war sie ja einer der größten Arbeitgeber der Stadt...
wer weiß, wären sie produktiv eingesetzt worden, vielleicht würde es die DDR dann heute noch geben mit zufriedenen Bürgern...

Gegen-These: "Hat die Stasi die DDR (indirekt) vernichtet?", z.B. weil die Mitarbeiter den Wohlstand durch ihre Arbeit nicht erhöht haben und dadurch die Unzufriedenheit wuchs.




An der These ist schon was dran. Das ganze Gedöns von Stasi und diverser anderen Einheiten, dazu gehört auch der hauptamtliche SED-Funktionärsladen, war unproduktiv bis parasitär und mußte von der arbeitenden Bevölkerung mit durchgefüttert werden.

Auch leistete sich die klamme Republik gemessen an der Wirtschaftskraft einen höheren Militäranteil als die Bundesrepublik.

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RE: Stasiunterlagen-Wer hat Sie eingesehen?!

#33 von altberlin ( gelöscht ) , 15.09.2011 19:08

Zitat von reporter


Ja, wirklich erstaunlich. Es soll wohl auch DDR Bewohner gegeben haben, die nicht bespitzelt wurden.



Das passt doch nun gar nicht in dein eingebranntes DDR-Bild, oder ?

altberlin

RE: Stasiunterlagen-Wer hat Sie eingesehen?!

#34 von Bücherwurm , 15.09.2011 21:05

Um mal wieder zum Thema zu kommen: ich habe meine Unterlagen auch nicht eingesehen. Ich wollte mir Enttäuschungen dieser Art ersparen.

 
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RE: Stasiunterlagen-Wer hat Sie eingesehen?!

#35 von peppe , 15.09.2011 21:26

Schön Bücherwurm wieder mal was zu lesen von Dir
zum Thema; Wenn Du kein Grund hast lass es bei mir mit der Ausreise damals war es was anders..........es liegt mir heute noch schwer auf den Magen was ich lass!! Und ganz ehrlich habe bis heute noch nicht genau von A-Z alles gelesen Und werde es auch nicht tun......es tut verdammt weh



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RE: Stasiunterlagen-Wer hat Sie eingesehen?!

#36 von Bücherwurm , 15.09.2011 21:38

Bei uns auf dem Bau hat die Buschtrommel sehr gut funktioniert, sodass man wusste, bei wem man mit seinen pol. Äußerungen vorsichtig sein musste. Die meisten meiner damaligen Kollegen sind leider schon tot, deswegen ist es mir wurs(ch)t, wer vielleicht noch IM war.

 
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RE: Stasiunterlagen-Wer hat Sie eingesehen?!

#37 von Andreas & Anke , 16.09.2011 09:18

Wie muss man eigentlich genau vorgehen um Akteneinsicht zu bekommen?? Was muss man wo beantragen und wie lange dauert das dann noch ??

Gruß Andreas & Anke !!


PS: Lebt das Leben, es kann so schnell zu Ende sein!

 
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RE: Stasiunterlagen-Wer hat Sie eingesehen?!

#38 von peppe , 16.09.2011 09:41

Anke schreibe mal dort hin ein mail und lasse dir die Forumlare zum ausfüllen zustellen falls du nicht gerade in Leipzig bist die nächsten Tage den dort kannst du Sie auch vorort abgeben,mail(at)runde-ecke-leipzig.de
Die Wartezeit ist indivituel s.o was ich beschrieben habe!!



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RE: Stasiunterlagen-Wer hat Sie eingesehen?!

#39 von Monarde , 16.09.2011 09:44

wenn ich mich richtig erinnere, stellte ich (vor über 10 jahren) bei der birthler-behörde einen formlosen antrag. irgendwann bekam ich einen A4-umschlag - hauptsächlich mit einer art zusammenfassenden einschätzung - sehr schlicht und vorsichtig formuliert und einige kopien, die wahrscheinlich nur insider verstehen. jedenfalls keine namen. das finde ich auch gut so. man stelle sich vor, jetzt interessieren sich nach und nach die leute für ihre vergangenheit und es entstehen neue ohnmachten und neuer hass - vielleicht sogar auch gegen angehörige der IM´s. - das ist nicht sinn und zweck der archivierung. ich glaube, und im grunde hoffe ich das, geht es im wesentlichen um den eigenen nachweis, nicht selber IM gewesen zu sein, wenn es erforderlich ist. wenn das jetzt 15 mio bürger gleichzeitig wollten, wäre die stelle sicher hoffnungslos überfordert. eventuell besteht bei begründetem anlass die möglichkeit, direkt vor ort einsicht zu nehmen - korrigiert mich, wenn ihr es anders kennt.

gruß m.

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RE: Stasiunterlagen-Wer hat Sie eingesehen?!

#40 von MZ , 18.09.2011 16:44

Hey.

Kann mir jemant sagen wo u,wie ich die einsicht beantragen kann.
Würde mich auch mal interesieren,ob oder wer mich bespitzelt hat wen überhaupt.


Bay bay.

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RE: Stasiunterlagen-Wer hat Sie eingesehen?!

#41 von joesachse , 18.09.2011 17:18

Hier findest Du alle benötigten Informationen und Formulare:

http://www.bstu.bund.de/DE/Home/home_node.html

Gruß
JoeSachse


Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)

 
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RE: Stasiunterlagen-Wer hat Sie eingesehen?!

#42 von BautznerSenf , 21.09.2011 09:02

Hallo Queenie!

Ich wuerde den Antrag stellen, solange dies noch moeglich ist (wird ja immer wieder gesagt, es soll enden) - ob Du den Umschlag dann oeffnest, ist Dir ueberlassen.

Klar kann man sich evtl. aufregen ueber das, was herauskommt.

Es kann aber auch positive Ueberraschungen geben - von Menschen, die angesprochen wurden, sich aber standhaft zeigten und nicht kooperierten.
Oder bei denen, von denen Du weisst, kann es verschiedene Gruende geben (z. B. Idealismus und Strebertum, aber eben auch Erpressung seitens der Dienste).

Meine Frau bekam z. B. erfreuliche Auskunft, da in ihrer Mini-Akte (Details nicht fuer hier bestimmt) stand, dass sie und ihre Familie "einen vorbildlichen Lebenswandel fuehrten" - danach wurde die Beobachtung eingestellt. Sie wusste, dass sie beobachtet wurde, weil sie einen Nachbarn kannte, der beim MfS arbeitete ("offenes Geheimnis") und ein, zwei Male merkwuerdige Dinge passierten (abendliches Gerede in der Nachbarschaft fuehrte am naechsten Morgen zur "Vorladung" beim Chef - da MUSS jemand berichtet haben...)

Ich selbst (ex Wessi) habe keine Probleme damit, dass Freunde bei der Grenztruppe gedient oder bei der Partei gearbeitet haben - sie stehen zu ihrer Vita. Und ein Bekannter gab mir seine Akte zu lesen - er ist aus dem oeffentlichen Dienst entlassen worden, weil er Kollegen beobachtet hat. Ich werfe ihm das nicht vor - er ist der "Typ Befehlsempfaenger" und glaubte, das Richtige zu tun, berichtete aber gleichzeitig so laecherlich vage, dass man ihm seine Berichte quasi "um die Ohren gehauen" und ihn nach drei Berichten "abgeschaltet" hat - er haette nur eben 10 jahre spaeter sein Kreuzchen richtig setzen muessen... :-(

Gruss

B. S.


Besten Gruss

BautznerSenf

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zuletzt bearbeitet 21.09.2011 | Top

RE: Stasiunterlagen-Wer hat Sie eingesehen?!

#43 von abtwalter , 30.09.2011 07:05

Zitat von Pamina
Ich wollte und will es nicht wissen, die Zeiten waren andere, ich wußte sowieso immer, wer in meiner Verwandschaft
dabei war,für mich wäre es also absolut keine Offenbarung und was die über mich bei der Firma gepinselt oder nicht gepinselt haben, interessiert mich NULL


da kann und muß ich dir zustimmen.auch ich möchte nicht meine akten einsehen,war ja oft genug "Gast" in dem Verein.wusste also das ich von denen beobachtet wurde.deshalb spielt es für mich keine rolle wer mich bespitzelt hat.die haben mir genug steine in den weg gelegt,die kann jaetzt auch keiner mehr wegnehmen.

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RE: Stasiunterlagen-Wer hat Sie eingesehen?!

#44 von FEINDFLIEGER , 02.10.2011 11:46

Ich war zur Wende-Zeit 21 Jahre alt. Was sollte die Stasi dann schon über mich rausgefunden haben,was ich nicht selber auch weiß... Meine "Jugendsünden" waren nicht so gefährlich,daß sie als subversiv eingestuft werden mußten... Demzufolge interessieren mich derartige Unterlagen überhaupt nicht. Und noch etwas möchte ich hinzufügen: Von wegen "weltgrößter- oder bester (oder was weiß ich) Geheimdienst - da lach ich mich kaputt!!!


Wenn ich groß bin gehe ich zur Volksarmee... :-D Внимание! Внимание!

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RE: Stasiunterlagen-Wer hat Sie eingesehen?!

#45 von Atze , 11.10.2011 09:25

Auch in den bewaffneten Organen der DDR war das Ministerium f. Staatssicherheit aktiv. Vermutlich sogar aktiver, als in manch anderm Bereich des Lebens in der DDR.

Dort gab es die Verwaltung 2000, mit mindestens einem hauptamtlichen Offizier des MfS in jedem Truppenteil, also ab selbständiges Bataillon aufwärts. Dieser Offizier trug die normale Uniform des jeweiligen Truppenteils und war somit auf den ersten und zweiten Blick nicht als hauptamtlicher Mitarbeiter des MfS zu erkennen.
Sie hatten Arbeitszimmer in einem besonderen Bereich, der nur von diesen Männern betreten werden konnte. Nicht mal der jeweilige Armeekommandeur hatte dort zutritt, wenn nicht der MfS Offizier anwesend war.

Der oder die Mitarbeiter des MfS in der NVA hatten unter anderem die Aufgabe, "die Sicherung der Führungsorgane des Ministeriums für Nationale Verteidigung,
deren Lehr- und anderen Einrichtungen, Institute und aller anderen militärischen Dienststellen der NVA sowie aller Teilstreitkräfte gegen Spionage, Sabotage, Diversion und terroristische Anschläge gegen deren Personalbestand, Technik und Ausrüstung.
Vorbeugende Verhinderungen von Fahnenfluchten von Armeeangehörigen oder ungesetzlichem Verlassen der DDR durch Zivilangestellte der NVA.
Übergabe von Informationen über erkannte Mängel auf den Gebieten der Sicherheit, Disziplin und Ordnung an die Kommandeure
."
Quelle: die Sicherheit Teil 1

In diesem Zusammenhang hatte die Staatssicherheit auch Einfluss auf jede personelle Entscheidung innerhalb des Truppenteils.

Durch die Entscheidung des letzten Ministers für Abrüstung und Verteidigung (Pastor Eppelmann) wurden alle Unterlagen des MfS in der NVA vernichtet. Dies gelang vermutlich zu einem sehr hohen Prozentsatz, so dass es über ehemalige Angehörige der NVA, die nicht IM waren und das waren vermutlich die Meisten Angehörigen der NVA, keine oder nur sehr wenige Akten des MfS gibt.

Ich selber besaß die höchste Geheimhaltungsstufe die es in der NVA gab (GeKaDos) und in sofern müßte von mir eine recht dicke Akte existieren.
Auf meine Nachfrage bei der Gaukbehörde in Rostock, denn die Akten wurden dort geführt, wo der Armeeangehörige einstmals eingezogen wurde, fand man lediglich eine postekartengroße Karte, in der mir bescheinigt wurde, dass ich gegen Bestimmungen der Geheimhaltung, während des Studiums an der Militärakademie verstoßen habe. Der die Meldung gemacht hat ist bis heute noch nicht enttarnt, muss aber ein Offiziershörer aus meiner Seminargruppe gewesen sein. Juckt mich allerdings nicht die Bohne.

Solange durch solche Meldungen kein privater Schaden entstanden ist oder nur Allgemeinplätze dort stehen, geht mir das weit am Gesäß vorbei.

Gruß


Sir W. Churchill

"Eine der fröhlichsten Erfahrungen im Leben ist es, als Zielscheibe zu dienen, ohne getroffen zu werden."

 
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