Zitat von Rotkäppchen
Wenn man den Gedanken aber von absoluter Freiheit weiterspinnt, dann möchte ich meinen, sind wir nur frei, wenn wir mündige emanzipierte Bürger sind.
D.h. auch keine Gesetze weisen uns mehr in die Schranken, denn jeder mündige Mensch hat diese verinnerlicht und in seine Moralvorstellungen einbezogen.
Man könnte umgekehrt auch sagen, erst wenn der Mensch frei ist, ist er ein menschliches Individuum. Besser hat dies J.J Rousseau gesagt: „Auf seine Freiheit verzichten, heißt auf seine Menschheit, die Menschenrechte, ja selbst auf seine Pflichten verzichten"
Diesen Gedanken kann ich nur zustimmen!
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"Grundübel von allem ist das Geld und das Eigentum, oder sagen wirs mit anderen, vieleicht marxschen Worten: die Abhängigkeit von Lohnarbeit (oder wie auch immer man zu Geld kommt), wie ich weiter unten schon erwähnte. Solange wir davon abhängig sind, sind wir nicht frei. Natürlich, subjektiv gesehen, ist der, der viel Geld hat, auch am freiesten, kann sich somit viel Freiheiten erkaufen."
Die Abhängigkeit von Lohnarbeit ist vermutlich inzwischen historisch überholt - es gäbe so einige brauchbare Alternativen. Zum Beispiel sollte es Firmenmodelle geben, bei denen jedem Mitarbeiter auch ein Anteil der Firma gehört. Dann würde jeder für seine eigenen Firma arbeiten und würde sich in ganz anderer Weise für das Firmenwohl verantwortlich fühlen.
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"Grundübel von allem ist das Geld und das Eigentum..."
Das sehe ich nicht so. Das sind linke oder marxistische Glaubenssätze, die einer Überprüfung nicht standhalten.
Die Alternative wäre, alles Geld abzuschaffen und wieder zur Tauschwirtschaft zurückzukehren. Wir würden die Zeit um mehr als 2000 Jahre zurückdrehen! Das wäre aber in unserer hochkomplizierten arbeitsteiligen Wirtschaft viel zu umständlich. Tatsächlich machen wir ja auch heute noch nichts anderes, als Güter und Dienstleistungen auszutauschen; das Geld dient ja hierbei nur als "Drehscheibe", sprich Verrechnungseinheit. Selbst ist es erstens völlig neutral, zweitens wertlos. Man muss doch die Menschen dahinter sehen, die ja die eigentlichen Akteure sind! In diesem Sinne ist Geld nur eine Art Hilfsmittel, damit die ganze Chose besser funktioniert, aber überhaupt kein "Grundübel"!
Mit dem Eigentum ist es auch so eine Sache: Wenn niemandem mehr was gehört, worauf habe ich dann noch ein Recht?? Jeder könnte mir alles abnehmen, ich selbst könnte es auch - was wäre damit gewonnen?? Wir hätten ein komplettes Chaos - exakt das Gegenteil von dem, was wir eigentlich wollen.
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"Einsicht in die Notwendigkeit" ist eine sehr löbliche Tugend - Joe hat eindrucksvoll geschildert, welche positiven Auswirkungen es haben kann, wenn man diese Einsicht umsetzt.
Aber es ist keine brauchbare Definition für den Begriff Freiheit!
Gruß Wello