Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
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Bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum mit Landkarte. Ossis und Wessis diskutieren hier über Gott und die Welt. Aktuelle Themen aus vielen Bereichen, Alltägliches, Themen zur deutschen Geschichte und natürlich regelmäßige Treffen machen diese Plattform aus.
Liebe Leute, im Wikipedia findet man unter dem Eintrag "Treuhand" folgenden Satz:
"Die Treuhand übernahm im Sommer 1990 alle noch nicht umgewandelten volkseigenen Unternehmen - insgesamt 8500 Gesellschaften mit etwa vier Millionen Beschäftigten in rund 45 000 Betriebsstätten.......Die Treuhandanstalt übernahm ferner rund 2,4 Millionen ha land- und forstwirtschaftliche Flächen, ........umfangreichen Wohnungsbesitz sowie das Vermögen der staatlichen Apotheken."
Meine Frage richtet sich an diejenigen unter Euch, die noch nach der Währungsunion und "Einheit" eine Weile im Osten ausgeharrt haben und konkrete Erfahrungen sammeln konnten, wie ihre ehemaligen Arbeitsstätten und Betriebe, Immobilien, Ländereien etc. von der Treuhand "abgewickelt" worden sind, sei es durch Privatisierung, Verkauf oder Liquidation. Was genau geschah mit euren Arbeitsstätten, den Maschinen und Technologien? Wer waren die Investoren? Hat man das Versprechen auf Weiterbeschäftigung eingehalten? Was geschah mit den Ländereien der LPG'n, mit den Immobilien usw. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass man in der Belegschaft sehr wenig von den Dingen gesagt bekam, was in den oberen Etagen beschlossen wurde. Am Ende der Verhandlungen wurde man dann nur vor vollendete Tatsachen gestellt. Vielleicht gibt es hier auch Leute unter euch, die an Insider-Informationen rangekommen sind. Vielleicht gibt es noch welche unter euch, die sich genau erinnern, wie alles abgelaufen ist. Je detaillierter und präziser ihr mir Aussagen machen könntet, umso dankbarer wäre ich euch.
Ich hoffe, es entsteht eine interessante Diskussion.
************************************ "Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher." B.Brecht
Also Görlitz Ostsachsen Druck ,Druckte Scheks für Banken,Quittungsblöcke usw. nach der Währungsunion wurden fast alle Aufträge von den Banken Storniert,Die Produktion brach weg, es wurden trotzdem neue bessere Maschinen angeschaft und auch nach neuen Auftraggebern gesucht,aber welch böse Überraschung es Stellte sich heraus,es gab einen stillen Teihlhaber der sich meldete und seine Anteile nach der DDR Zeit wollte,woher nehmen und nicht stehlen ,Treuhand wickelte den Betrieb ab! Erst Kurzarbeit mit vielen leeren Versprechungen,danach erste Entlassungen für uns brach eine Welt zusammen, wie sollte mann ohne Arbeit seine Familie ernähren!!! Betriebsrat und Leitung kämpften weiter aber ohne Erfolg 1991 wurde der Betrieb kommplett geschlossen. Alle Mitarbeiter entlassen ,zum Glück gabs für alle eine Abfindung, was den Älteren half in den Vorruhestand zugehen. Zu der Zeit war es noch etwas besser mit Arbeit bestellt,so das etliche wieder Arbeit fanden und das Arbeitslosengeld war auch Höher und es wurde länger gezahlt. Aber den Lohn den mann hatte gab es nicht mehr, wer neue Arbeit fand mußte erhebliche Einbußen hin nehmen. Es wurden Umschulungen angeboten und an große Aussichten für eine neue Tätigkeit geknüpft, aber welch ein Trugschluß mann hatte ja keine Berufserfahrung! Also als Ungelernte gearbeitet am neuen Lohntag welch ein böses Erwachen es gab keinen Lohn, mann wurde eingestellt ob wohl die Firma schon Pleite warFolge mann mußte sein Recht per Gerichtsentscheid durch setzen!!Aber trozdem hatte mann ja noch kein Geld! Also Antragstellen für Konkursausfallgeld, aber wo bekam mann die Unterlagen her? Über Pflichten wurde mann ständig belehrt aber wo blieben die Rechte, mann war nur noch eine Nummer zweite Erfahrung folgt morgen
also NR 2 VEG-Volkseigenes Gut Kunnerwitz,Obstbau hauptsächlich und Geflügelzucht, wurde nach der Wende an die Stadt Görlitz zurück geführt, die Leckerbissen die neuen Kühlhäuser erhielt nach Treuhand Entscheidung ein Gemüsehändler aus Bremen, der Betrieb übernahm einen Teil der Beschäftigten der Rest über die Hälfte flog auf die Strasse, viele haben nie wieder richtig Arbeit gefunden ,entweder zu alt oder krank oder haben resigniert, der Gemüsehandel lief ca. 6 jahre, dann erste Entlassungen und immer schön pö-apö, damit kein Sozialplan aufgestellt werden mußte,dann Übernahme durch eine neue Firma aus Markersdorf, Firma Pefri sind Holländer, der Rest der Belegschaft konnte vorher nicht mehr rausgeschmissen werden, die Gewerkschaft kam den Machenschaften auf die Schliche,mußte also übernommmen werden,nach einem Jahr war Schluß,der Rest aus der Übernahme wurde rausgeschmissen,anhängige Kündigungs Schutzklagen brachten es ans Tageslicht,der Bremer hatte mit den geflossenen Fördergeldern seine Firma in Bremen saniert und das mit Mitteln die dem Wiederaufbau in Sachsen dienen sollten ,die Menschen lagen auf der Strasse und er hat sich auf Kosten der Steurezahler und des Staates saniert,passiert ist ihm nichts
Hallo Rotkäppchen, ich erinnere mich noch sehr genau an eine unschöne Begebenheit in Erfurt. Ich kam als freier Mitarbeiter 1995 ins Druck- und Verlagshaus Erfurt seit 18irgendwann. Der Verlag gab eine Immozeitschrift heraus, für die ich Anzeigen besorgte. Diese Publikation (Idee) klaute man kurzerhand einem Dredner Verlag. Der Inhaber war vor der Mauer mit der Familie nach München umgezogen und er arbeitete dort als Architekt. Der eingesetzte Geschäftsführer kam aus Kulmbach und hatte von einem Druck- und Verlagshaus NULL Ahnung.Die Treuhand gab nach Aussagen des GF 4 Jahre lang gesplittet etwa 6,4 Mio DM pro Jahr an die Druckerei. Diese vier Jahre nutzte Herr L. aus M., der Inhaber, um weitere innerstädtische Grundstücke sowie Immobilien von der Treuhand zurück zu bekommen, die mit Beginn der DDR ihm und seiner Familie enteignet wurden. Das war soweit ok. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Gesamtbetrieb etwa 40 feste Mitarbeiter, aber alle nicht in der Gewerkschaft. Das wollte der große "Chef" nicht! Dann 1999 gingen plötzlich immer mehr Mitarbeiter in leitenden Positionen von alleine. Meine Kollegen und ich erkannten nun auch dieses Spiel und gründeten unsere eigene GmbH. Etwa im Jahr 2000 war das Druck- und Verlagshaus insolvent, 40 Mitarbeiter standen auf der Straße, aber der Inhaber war um geschätzte acht Mio. DM reicher und hatte soweit alle Immobilien und Grundstücke von der Treuhand zurück. Ich würde sagen, das Pendeln von München nach Erfurt in diesen vier Jahren hatte sich für den Inhaber gelohnt.
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