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RE: Denken Ossis im Osten anders als Ossis im Westen?

#16 von Schlawine , 22.04.2008 19:51

Ich denke jeder Neuanfang, jede Veränderung verändert auch die Sichtweise von uns Menschen.Egal ob Ost oder West.Man lernt neue Leute kennen muss Anschluss an neue Gemeinschaften finden und sich ein neues zu Hause schaffen.Natürlich prägt das anders, als wenn man immer denn gleichen " Stiefel anzieht".

Liebe Grüße


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RE: Denken Ossis im Osten anders als Ossis im Westen?

#17 von bretty ( Gast ) , 22.04.2008 19:59

seh ich genauso Schlawine

ich wäre bestimmt nicht so wie ich bin wenn ich damals im Osten geblieben wäre, das ist mein letzter kommentar dazu

egal wie ich mich verändert habe, es ist so wie es ist

Michael

bretty

RE: Denken Ossis im Osten anders als Ossis im Westen?

#18 von joesachse , 22.04.2008 20:00

Zitat von Renarde
Der Vergleich hinkt meines Erachtens nach. Du und die vielen anderen sind doch innerhalb Deutschlands "umgezogen" und nicht in ein fremdes Land oder gar auf einen fremden Kontinent. Ich denke, da gibts schon einen kleinen Unterschied.


Der Unterschied zwischen Ost und West ist heute sicherlich deutlich geringer als 1990. Der entscheidende Unterschied zu meinem Beispiel ist die Sprache. Aber glaube mir, als ich 1991 ins Ländle gekommen bin, war das genau so eine andere Welt und "Ausland" wie 11 Jahre vorher bei meinem Studienbeginn in Warschau.

Natürlich sind heute die Unterschiede zwischen einzelnen Menschen größer als die Unterschiede, nach denen hier gefragt wurde. Aber dennoch halte ich diese Frage von Jörg für legitim und durchaus diskussionswürdig, genauso, wie auch die andere Fragestellung zu Wessis im Osten.

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RE: Denken Ossis im Osten anders als Ossis im Westen?

#19 von Buhli , 22.04.2008 21:47

Ich finde die Frage schon berechtigt. Würde sie aber schon wegen des Zusammenwachsens erweitern. Denken Wessis im Osten anders als Wessis im Westen? Auch da bekomme ich an meinen Ständen Unterschiede mit. Die die mal kurz auf Heimattripp, in ihrer Heimat BW sind, haben da schon einen anderen Blick, als die die noch immer auf ihren Krautfeldern leben. In DD hab ich "abenteuerlustige Wessis" kennengelernt, die haben auch nur mit dem Kopf über ihre Zurückgebliebenen (im doppelten Sinne) den Kopf geschüttelt. Ein Ehepaar, damals schon über 60, hat in Rupolding sogar sämtliche Kontakte abgebrochen, weil es ihnen zu blöd war, sich vor diesem Bergvolk in der alten Heimat, zu rechtfertigen.Ich hab das schon mal erwähnt, daß es fast allen "Wanderern" so geht. Sie haben einen etwas größeren Horizont, als die dagebliebenen. Die Richtung der Wanderung ist da sicher egal.
Würde mich allerdings zu diesem Thema, über so manche Wessistimme freuen. Solizahler und Graf Spee, Ihr seid gefragt. Geht das auch ohne Zorn?
@bretty
Sei doch nicht so verschnupft.


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Denken Ossis im Osten anders als Ossis im Westen?

#20 von mutterheimat , 22.04.2008 22:09

So weit ich es einschätzen kann, hat es sich doch schon gewaltig geändert, dieses Ossi-Wessi-Denken. Die jüngeren können ohnehin nichts dazu sagen, die etwas älteren (bis cirka 35 Jahre) haben Probleme, mit der DDR, etwas direktes anfangen zu können. In Richtung Leben + Arbeiten. Und die "Späteren", (dazu gehöre ich) haben trotzdem noch Mühe sich umzustellen, aber sie schaffen es. Aber die Klasse der 55+ Leute stecken den Umbau nicht mehr so einfach weg. Sie werden damit bis zum Schluß zu kämpfen haben. Das gilt ganz besonders für die dagebliebenen (Ostdeutschland). Die stärkste Horizonterweiterung haben die Leute, welche TOTAL abgehauen sind. One way ticket. Australien, Südafrika, Amerika, etc.


Es ist immer besser, etwas aus originalen Quellen zu erfahren, als aus ganz besonders "klugen Köpfen".

 
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RE: Denken Ossis im Osten anders als Ossis im Westen?

#21 von Jörg , 22.04.2008 23:44

Hallo alle zusammen,

hat sich ja doch ne interessante Diskussion entwickelt. Ich möcht noch kurz anmerken, daß Osten und Westen für mich "nur" Himmelsrichtungen sind. Mehr nicht. Ich bin gegen eine "Mauer im Kopf". Punkt.

Ok, wie ihr so schreibt, liegt es vielleicht an der veränderten Sicht der Dinge von Wanderern. Egal von wo nach wo. Und wie von Buhli vorgeschlagen bin ich auch für eine Erweiterung des Themas

Zitat von Buhli
Ich finde die Frage schon berechtigt. Würde sie aber schon wegen des Zusammenwachsens erweitern. Denken Wessis im Osten anders als Wessis im Westen?


Karli hat es bereits gut gesagt, was die Motivation für eine Wanderung sind und welche Konzequenzen daraus folgen. Oder wie es JoeSache sagt, "...Erfahrungen aus einem Neuanfang verändern die Sicht auf die Welt...".

Find es übrigens schön mich als Wanderer zu sehen, daß erleichtert so einiges. Immerhin muss man als Wanderer einiges beachten, freut sich über Gastfreundschaft und lernt mehr von der Welt kennen. So groß unterschiedlich sind die Denkweisen sicher auch nicht, aber es lohnt sich doch mal darüber nachzudenken, weil vielleicht genau dort ein Ansatz zur Verschmelzung liegt.

Wer hat den noch Erfahrungen gesammelt?

Jörg

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RE: Denken Ossis im Osten anders als Ossis im Westen?

#22 von das kleine Arschloch ( Gast ) , 29.04.2008 00:42

Sicher denken die O. im Osten als die O. im Westen das liegt in der Natur der Sache
Der Ossi im Westen versucht sich zu integrieren(vergleichbar mit dem Zustand nach Haftentlassung) der Ossi in den neuen BL hat entweder einen Job und lebt davon mehr schlecht als recht oder hat sich mit ALG 2 auf DU und DU gesoffen(Außnahme ältere Semester die ihre Arbeit vollbracht haben und gar nicht mehr aktiv eingreifen wollen oder nicht mehr können.
LG Euer Arschloch

das kleine Arschloch

RE: Denken Ossis im Osten anders als Ossis im Westen?

#23 von blafaselblub , 29.04.2008 22:17

servus zusammen,
@ jörg triffst den nagel auf den kopf, das mauerproblem in den köpfen. ich lasse alle himmelsrichtungen weg, da die ja bekannterweise keine mauern haben.
ich meine, ein geundes toleranzverständnis muss sich bei aller wirtschaftlichen, politischen, finanziellen und weiss der gaier welcher problematik entwickeln.
einerseits, unsere mitbürger, die in ihrer alten heimat (ostdeutschland) geblieben sind. sie können nicht sachlich beurteilen, was es heisst, alles bisher geschaffenen und erarbeitete aufzugeben und wegen arbeit nach west-, süd,- oder norddeutschland zu ziehen.

erster besuch in der alten heimat, man hört: die wessis kommen. nun ja unter blödsinn abgehakt, da der menschliche kontakt nach wie vor vorhanden ist.

andererseits, meine, gebürtigen landsleute von hier, kochen eben auch nur mit wasser, geben dies wiederum nicht gern zu.
allerdings wenn sie einen ausnutzen können um einen materiellen vorteil erlangen zu können, da sind sie nr. 1 (wie gesagt meine praktischer erfahrung als 57-er chavy).
habe dies auch im beruflichen bereich merken müssen.

nun ja, sie sind menschen die von natur aus angst haben müssen (oder genetisch bedingt)?, so mein eindruck.
den aufrechten gang vermisse ich hier und in der heimat geht er auch verloren, leider. und die abzockementalität gibt es ja in allen himmelsrichtungen und dialekten, so saturn es ja angepriesen hatte.

aber die hoffnung stirbt zuletzt.

lg
blafaselblub

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RE: Denken Ossis im Osten anders als Ossis im Westen?

#24 von tommes , 29.04.2008 23:08

@blafaselblub: In vielen Teilen stimme ich Dir zu!

Durch meinen Job habe ich viel Kontakt zu den verschiedensten Menschen jeden Alters - aus allen Bundesländern und vielen anderen Ländern. Daraus habe ich gelernt, dass es ÜBERALL A......cher gibt.

Mich stört dieses kleinbürgerliche Denken "Ossi - Wessi" schon lange! Wir sind EUROPA!

...doch wie soll das in Deutschland funktionieren, wenn z.B.

- jetzt +/- 18-jährige "Ossis", die ihre Lehre in den ABL machen, von Gleichaltrigen dort oft als Menschen 2. Klasse behandelt werden?

- jetzt +/- 40-jährigen "Wessis" in der Schule die DDR nur als Teil der bösen Sowjetunion gelehrt wurde? (s.o.)

Die Mauer in den Köpfen ist noch da. Nur, wenn beide Seiten endlich mal die ganzen Vorurteile ablegen und den MENSCHEN der "anderen Seite" sehen will, kann es funktionieren, dass die Mauer langsam kleiner wird.

thomas

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zuletzt bearbeitet 29.04.2008 | Top

RE: Denken Ossis im Osten anders als Ossis im Westen?

#25 von das kleine Arschloch ( Gast ) , 29.04.2008 23:13

Wir sind nicht Europa ,was soll das wir leben immer noch in DEUTSCHLAND schon vergessen bei deinen Reisen
LG Euer Arschloch

das kleine Arschloch

RE: Denken Ossis im Osten anders als Ossis im Westen?

#26 von das kleine Arschloch ( Gast ) , 29.04.2008 23:17

Das Umdenken wird auch in dieser Generation nich funktionieren da auch auf der anderen Seite die im Alter nicht alle umdenken wollen
LG Euer Arschloch

das kleine Arschloch

RE: Denken Ossis im Osten anders als Ossis im Westen?

#27 von tommes , 29.04.2008 23:17

Wir sind zwar noch kein Deutschland, Europa werden wir irgendwann aber trotzdem

thomas

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RE: Denken Ossis im Osten anders als Ossis im Westen?

#28 von das kleine Arschloch ( Gast ) , 29.04.2008 23:22

Niemals nie dazu ist das nationalistische Denken in den anderen Ländern noch viel ausgeprägter als in Germany , wir dürfen ja nicht mal einen NATIONALen Gedanken öffentlich äußern weder Ost noch West
LG Euer Arschloch

das kleine Arschloch

RE: Denken Ossis im Osten anders als Ossis im Westen?

#29 von mutterheimat , 29.04.2008 23:25

Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.


Es ist immer besser, etwas aus originalen Quellen zu erfahren, als aus ganz besonders "klugen Köpfen".

 
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RE: Denken Ossis im Osten anders als Ossis im Westen?

#30 von tommes , 29.04.2008 23:28

Gegen die Zeit haben auch die höchsten Mauern keine Chance.

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