Hallo!
Deutschlehrer schrieb:
In Antwort auf:
"Das ist schlichtweg falsch ! Sicher können ein paar Arbeitsplätze wegfallen, aber Friseure wird es weiter geben, auch wenn sie jetzt weniger als Mindestlohn haben. Auch die Post wird die Zustellung nicht einstellen, bloß weil die Briefzusteller plötzlich Mindestlohn bekommen. Und die Bäcker werden auch weiter Verkäuferinnen brauchen, selbst wenn es dem Bäckermeister teuer kommt. "
Ich sehe das anders:
Wenn die Personalkosten steigen, dann steigen automatisch auch die Stueckkosten fuer die produzierten bzw. gehandelten Gueter. Steigen die Stueckkosten, dann steigen die Preise (Inflation). Und am Ende (wenn alle ihren Mindestlohn haben) ist die Kaufkraft genauso gering wie zuvor...
Anderes Beispiel, welches von Oskar, Gregor & Co. so gern genannt wird:
Die Armutsgrenze ist eine Einkommensgrenze, unterhalb derer der Erwerb aller lebensnotwendigen Ressourcen nicht mehr möglich ist, also Armut vorliegt.
Die Armutsgrenze wird festgestellt, indem die essentiellen Ressourcen, die ein durchschnittlicher Erwachsener in einem Jahr konsumiert, berücksichtigt und deren Kosten summiert werden. Der größte Kostenfaktor sind meist Miete oder Grundstückspreise. Aus diesem Grund richten Wirtschaftswissenschaftler ihr Augenmerk in besonderem Maße auf den Immobilienmarkt als einen wichtigen Einfluss auf die Höhe der Armutsgrenze. In der EU gelten Personen, die weniger als 60 % des Medians des Nettoäquivalenzeinkommens zur Verfügung haben, als relativ arm (Richtlinie seit 2001). Aufgrund von Zahlen des statistischen Bundesamts im Jahr 2002 ergibt sich für die alten Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland eine relative Armutsgrenze von etwa 730 € pro Monat (neue Bundesländer 605 €).
Merke wohl: "RELATIVE" Armut - denn mit dem, was bei uns ein "Armer" hat, waerst Du in anderen Europ. Laendern Mittelstand.
Und der Witz ist: Wuerde man das Einkommen verzehnfach - waeren sie immer noch arm! Denn mit einer Vervielfaeltigung der unteren Einkommen steigt ja der Durchschnitt ebenfalls an... Also nur ein populistischer Trick gewisser Kreise.
Versteht mich nicht falsch:
1.) Es muss sich etwas aendern.
2.) Leistung muss sich lohnen (und DAS war auch in der DDR so - diejenigen, die "pfuschen gegangen sind", haben das naemlich genau deswegen getan!) Es darf nicht sein, dass ein hart arbeitender Facharbeiter mit stundenweise/halbtags arbeitender Frau und Kindern am Ende weniger raus hat als einer, der von sozialer Hilfe lebt und evtl. nebenbei noch schwarz arbeitet. Und am Ende lebt der auch noch laenger, weil er keinen Stress hat...
3.) Soziale Hilfen sind eine HILFE, entbinden aber nicht von der Eigneverantwortung. Und wenn ich 20-jaehrige aus der Oberlausitz hoere, die obwohl sie wissen, dass sie keine Arbeit finden werden (wie auch, bei der Arbeitslosigkeit?) nicht "den Arsch hochkriegen" und der Arbeit hinterhergehen (obwohl sie im Gegensatz zu aelteren Semestern noch keine Frau/Kinder/Immobilie etc haben und infolgedessen noch frei sind), weil "...meine Kumpels auch hier sind...", dann koennte ich -Verzeihung!- KOTZEN.
Jahrhunderlang sind Menschen auf Wanderschaft gegangen (die einen jung und wieder zurueck, etwa Handwerksgesellen, Saisonarbeiter, Huetekinder, die anderen ihr Leben lang, etwa Seeleute und bestimmte Gewerke), haben in der Fremde gelernt - und sind dort oft "haengen geblieben". Das ist KEINE Erscheinung der Neuzeit und betrifft den Westen wie den Osten gleichermassen. Jahrzehntelang sind Ostfreisen oder Niederbayern in andere Alndesteile, z. B. ins Laendle, zur Arbeit gependelt - so what? Heute fahren zig-tausende von ueber 40-jaehrigen jede WOche zur Arbeit in den Westen - und die Jungspunde koennen das nicht?! Es mag Ausnahmen geben - aber es ist mehr Arbeit da, als gemeldet wird - viele Firmen suchen doch schon gar nict mehr per Arbeits-Agentur, weil da (sehr oft) auch Luschen kommen.
Viele hier zeigen (schon durch ihren Arbeitsort), dass sie die Herausforderung angenommen haben, machen statt meckern.
Schoenen Gruss von einem, der auch nur alle 2 Wochen heimkommt.
BautznerSenf